Äquivalenzeinkommen
Äquivalenzeinkommen Definition
Das Äquivalenzeinkommen bzw. Nettoäquivalenzeinkommen setzt das Einkommen eines Haushalts ins Verhältnis zur Anzahl und zum Alter der Haushaltsmitglieder.
Das ist zum Beispiel die Basis für die Berechnung von Armutsindikatoren.
Die Grundidee dahinter ist einfach: 5.000 € sind viel für einen Single-Haushalt, aber wenig für eine achtköpfige Familie mit Vater, Mutter, vier Kindern und zusätzlich Oma und Opa im Haus. Mit dem Äquivalenzeinkommen wird der jeweilige Lebensstandard vergleichbar.
Beispiel
Beispiel: Äquivalenzeinkommen mit OECD-Skala berechnen
Ein Haushalt besteht aus Mutter, Vater, Oma und 2 Kindern im Alter von 8 und 10 Jahren.
Das Haushaltseinkommen ist 5.200 € (damit ist das für Ausgaben und Sparen verfügbare gesamte Einkommen gemeint, also nach Steuern und Abgaben und von allen Personen zusammen).
Das Haushaltseinkommen wird durch gewichtete Personen (Erwachsenenäquivalente) geteilt.
Dabei gilt nach dem OECD-Schema: Bezugsperson 1 wird mit 1 gewichtet, alle weiteren Personen über 14 Jahren mit 0,5 und alle weiteren Personen unter 14 Jahren mit 0,3.
Äquivalenzeinkommen = 5.200 € / (1 + 2 × 0,5 + 2 × 0,3) = 5.200 € / 2,6 = 2.000 €.
Durch die Gewichtung wird berücksichtigt, dass durch die gemeinsame Nutzung von Kühlschrank, Küche, Bad, Möbel, Fernseher und so weiter in einem Haushalt weniger Geld pro Kopf benötigt wird als in Einzelhaushalten.
Interpretation
Das berechnete Äquivalenzeinkommen von 2.000 € für die Personen des fünfköpfigen Haushalts bedeutet, dass diese 5 Personen damit wirtschaftlich vergleichbar gut leben können wie eine alleinlebende Person mit einem Einkommen von 2.000 €.
Alternative Berechnung
Es gibt noch eine alternative Berechnung, die durch die Wurzel der Anzahl der Haushaltsmitglieder teilt (Alter werden also nicht berücksichtigt):
Äquivalenzeinkommen = 5.200 € / Wurzel aus 5 = 2.325 € (gerundet).