Disinflation

Disinflation Definition

Disinflation (zu unterscheiden von der Deflation) bedeutet, dass die Inflationsraten tendenziell zurückgehen (zum Beispiel von 5 % im Jahr 1 auf 4 % im Jahr 2 und dann auf 2 % im Jahr 3), aber weiterhin über Null sind.

Das Preisniveau steigt also weiter (es herrscht weiterhin Inflation), allerdings langsamer.

Einordnung und Interpretation

Hohe Inflationsraten sind in der Regel unerwünscht, insofern wird Disinflation positiv betrachtet, solange sie nicht in eine Deflation umschlägt (siehe unten).

Die Europäische Zentralbank (EZB) beispielsweise hat aber ein Inflationsziel von 2 %, so dass Disinflation von ihr nur in einem begrenzten Rahmen als positiv empfunden wird.

Ursachen von Disinflation

Disinflation

  • kann von selbst eintreten (zum Beispiel wenn die Preise für importierte Rohstoffe wie Erdöl fallen) oder
  • das Ergebnis einer Anti-Inflationspolitik / Inflationsbekämpfung seitens der Zentralbank sein (Beispiel: die Europäische Zentralbank EZB erhöht die Leitzinsen, um die Inflation zu senken).

Disinflation vs. Deflation

Fallen die Inflationsraten längere Zeit unter Null, liegt eine Deflation vor, das Preisniveau sinkt (wenn ein Warenkorb beispielsweise letztes Jahr 100 Euro gekostet hat und dieses Jahr nur noch 98 Euro kostet, ist das Preisniveau um 2 % gesunken, die Inflationsrate ist negativ).

Im Gegensatz zur Disinflation gilt die Deflation bei Volkswirtschaftlern, Zentralbankern und Politikern als unerwünscht, da fallende Preise Konsum und Investitionen und damit die Wirtschaftsleistung „jetzt“ reduzieren (da es ja „später“ billiger wird und viele deshalb abwarten).