Dynamische Wertregel

Dynamische Wertregel Definition

Die dynamische Wertregel ist eine der Prioritätsregeln.

Die höchste Priorität an einer Arbeitsstation erhält der Fertigungsauftrag, bei dem die bisher aufgelaufenen Herstellungskosten am höchsten sind (hohe Herstellungskosten bedeuten eine hohe Kapitalbindung; diese endet erst, wenn der Auftrag fertig ist, ausgeliefert und damit zu Geld gemacht werden kann – deshalb werden diese Aufträge nach dieser Prioritätsregel schnell in Angriff genommen).

Beispiel

Die drei Fertigungsaufträge A, B und C haben eine Bearbeitungszeit

  • an der Drehbank von 10 Minuten, 5 Minuten und 12 Minuten;
  • anschließend an der Schleifmaschine 20 Minuten, 10 Minuten und 8 Minuten.

Jede Fertigungsminute koste einheitlich 1 €, Materialkosten gebe es hier keine.

Alle Aufträge haben die Drehbank bereits hinter sich. Dann sind die bisherigen Herstellungskosten vor der Arbeitsstation "Schleifmaschine" betrachtet:

  • Auftrag A: 10 € (10 Minuten zu 1 €/Minute = 10 €);
  • Auftrag B: 5 €;
  • Auftrag C: 12 €.

Auftrag C hat mit 12 € die höchsten bisherigen Herstellungskosten und kommt als erster dran, anschließend kommt Auftrag A und dann erst Auftrag B.

Die dynamische Wertregel ist darauf ausgerichtet, Zwischenlagerkosten und die Kapitalbindung zu minimieren; das geht jedoch auf Kosten der Durchlaufzeiten, der Kapazitätsauslastung sowie der Terminabweichungen.