Economies of Scale
Definition Economies of Scale
Economies of Scale (deutsch: Skaleneffekte, Skalenvorteile) bezeichnen Größenvorteile, die darin zum Ausdruck kommen, dass die Selbstkosten je Stück – das heißt, die im Unternehmen für ein Produkt anfallenden Kosten – mit steigender Produktionsmenge (und damit der Unternehmensgröße) sinken.
Kurzbeispiel: Die Selbstkosten eines Autobauers pro Auto, also die Herstellkosten und Kosten für Verwaltung und Vertrieb, sind bei 500.000 Autos pro Jahr zum Beispiel 20.000 Euro, bei 800.000 Autos pro Jahr zum Beispiel nur noch 16.000 Euro. Das kann ein gewaltiger Wettbewerbsvorteil sein.
Economies of Scale bezeichnen somit die Kostenvorteile einer Massenproduktion und stellen eine Grundlage für die Wettbewerbsstrategie der Kostenführerschaft, das heißt, dem Anstreben der geringsten Kosten aller Wettbewerber, dar.
Für das Unternehmen bedeutet dies: höhere Gewinne bzw. größere Marktanteile.
Die Economies of Scale erklären, warum viele Unternehmen bzw. Konzerne nach Größe streben und beispielsweise neue Märkte erobern oder andere Firmen aufkaufen.
Alternative Begriffe: Economics of scale, Gesetz der Massenproduktion, Scale economies, Skaleneffekt.
Ursachen für Economies of Scale
Ursachen für die genannten Skaleneffekte sind vor allem:
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Effizienzgewinne
Effizienzgewinne entstehen durch eine Spezialisierung bzw. Automatisierung der Produktion, die erst ab einer gewissen Produktionsmenge rentabel ist;
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Marketingvorteile
Die Kosten einer Werbekampagne (zum Beispiel Fernsehspot) verteilen sich besser, wenn das werbende Unternehmen nicht nur Geschäfte in einigen Städten hat, sondern flächendeckend vertreten ist (die Werbekosten je Shop bzw. in der Folge je verkauftem Produkt sind geringer);
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Lerneffekt / Erfahrungsgewinne
Die Produktion wird permanent optimiert, die Produktivität gesteigert; man spricht hier auch vom Erfahrungskurveneffekt, der darin besteht, dass ein Unternehmen bei der Produktion und vor allem mit zunehmender Stückzahl lernt, effizienter zu produzieren (zum Beispiel ein Auto schneller zu montieren).
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Einkaufsmacht
Durch höhere Stückzahlen steigt die Verhandlungs- bzw. Einkaufsmacht gegenüber den Lieferanten, so dass günstigere Einkaufspreise erzielt werden können;
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Fixkostendegression
Die Fixkosten bzw. Bereitschaftskosten (zum Beispiel Miete für das Produktionsgebäude, Abschreibungen auf Maschinen, Gehälter) verteilen sich auf höhere Stückzahlen, so dass die Fixkosten je Stück sinken (siehe Fixkostendegression).
Beispiel für Economies of Scale
Beispiele für Skaleneffekte
Skaleneffekte durch stärkere Einkaufsmacht
Ein Unternehmen der Automobilbranche fusioniert mit einem in etwa gleich großen anderen PKW-Hersteller.
Das jährliche Einkaufsvolumen für Reifen erhöht sich von ursprünglich 4 Mio. Reifen auf 8 Mio. Reifen.
Aufgrund des gestiegenen Einkaufsvolumens kann das Unternehmen günstigere Einkaufspreise verhandeln: der Einkaufspreis für einen Reifen reduziert sich zum Beispiel von 50 Euro auf 40 Euro. Das heißt, hier sinken die variablen Kosten.
Skaleneffekte durch Spezialisierung und Automatisierung
Bisher setzt ein Unternehmen teure, vielseitig verwendbare Universalmaschinen ein, die für die zwei Produktarten des Sortiments jeweils umgerüstet werden.
Erreicht das Unternehmen eine bestimmte Stückzahl für die Produkte, kann es für beide Produktarten günstigere, nur auf eine Funktion ausgerichtete Spezialmaschinen anschaffen, die die Fertigung schneller durchführen und keine Umrüstzeiten mehr benötigen.
Die Produktionskosten je Stück sinken in dem Fall dadurch, da sowohl die Fixkosten (geringere Abschreibungen aufgrund geringerer Anschaffungskosten für die Maschinen) sinken als auch die Fixkosten auf eine höhere Stückzahl verteilt werden.
Auswirkungen der Economies of Scale
Für das Unternehmen gibt es 2 Möglichkeiten, die Economies of Scale zu nutzen:
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Höhere Gewinne
Bei konstant gehaltenen Verkaufspreisen erhöhen sich aufgrund der geringeren Stückkosten die Deckungsbeiträge bzw. Gewinne;
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Höhere Marktanteile
Die gesunkenen Produktionskosten werden durch Reduzierungen der Verkaufspreise an den Markt weitergegeben, um einen größeren Marktanteil zu erreichen (was wiederum Economies of Scale nach sich zieht).
Erzielung der Skalenerträge
Economies of Scale können dadurch erzielt werden, dass
- das Unternehmen aus eigener Kraft wächst (sogenanntes organisches Wachstum) oder
- sich das Unternehmen mit anderen Unternehmen der Branche zusammenschließt. Dies kann in Form von
- Kooperationen (zum Beispiel Zusammenarbeit zweier Automobilhersteller bei der Entwicklung und dem Bau eines neuen Motors) oder
- Fusionen bzw. Übernahmen (das heißt, einem rechtlichen bzw. wirtschaftlichen Zusammenschluss mehrerer Unternehmen)
erfolgen.
Anwendung der Skaleneffekte
Die Economies of Scale kommen vor allem in kapitalintensiven Branchen wie der Energieversorgung, dem Mobilfunk oder der PKW-Produktion zum Tragen, aber auch (vor allem aufgrund der damit verbundenen Einkaufsmacht) im Handel (Discounter, Supermarktketten).