Optimales Produktionsprogramm

Optimales Produktionsprogramm Definition

Ein optimales Produktionsprogramm zu ermitteln bedeutet in der Regel: Ein Unternehmen könnte in einer Periode (zum Beispiel Tag, Monat) mehr verkaufen, als es aufgrund eines Engpasses eines Produktionsfaktors (zum Beispiel begrenzte Maschinenlaufzeit) herstellen kann.

Welche Produkte dann in welchen Mengen vorrangig hergestellt werden, um den Gewinn zu maximieren, wird auf Basis relativer Deckungsbeiträge entschieden.

Beispiel

Beispiel: Optimales Produktionsprogramm ermitteln

Produkt I hat einen Verkaufspreis von 70 € und variable Kosten von 40 €; somit ist sein Stückdeckungsbeitrag 70 € - 40 € = 30 €.

Seine Herstellung benötigt eine begrenzt verfügbare Maschine 1 Stunde.

Pro Tag könnten 6 Stück von Produkt I verkauft werden.

Produkt II hat einen Verkaufspreis von 60 € und variable Kosten von 40 €; somit ist sein Stückdeckungsbeitrag 60 € - 40 € = 20 €.

Seine Herstellung benötigt die Maschine nur 1/2 Stunde.

Pro Tag könnten 10 Stück verkauft werden.

Die maximale Maschinenlaufzeit pro Tag ist 8 Stunden.

Optimales Produktionsprogramm berechnen

Zunächst werden die Produkte nach ihrem relativen Deckungsbeitrag (DB) (= Stückdeckungsbeitrag je Engpasseinheit) in eine Reihenfolge gebracht:

Produkt I hat einen relativen DB von 30 € / 60 Minuten = 0,5 € je Minute (oder 30 € je Stunde).

Produkt II hat einen relativen DB von 20 € / 30 Minuten = 0,667 € je Minute (oder 40 € je Stunde).

Da Produkt II den höheren relativen DB hat, wird es an erster Stelle produziert.

Die maximale Absatzmenge ist 10 Stück, das benötigt die Maschine 10 × 0,5 Std. = 5 Std. (bleiben noch 3 Stunden Maschinenlaufzeit übrig).

Anschließend kommt Produkt I an zweiter Stelle. Die maximale Absatzmenge ist 6 Stück, das würde die Maschine allerdings 6 Stunden belegen; da nur 3 Stunden zur Verfügung stehen, können nur 3 Stück von Produkt I produziert werden.

Es werden also 10 Stück von Produkt II hergestellt, das bringt einen Deckungsbeitrag von 10 × 20 € = 200 €.

Zudem werden 3 Stück von Produkt I hergestellt, das bringt einen Deckungsbeitrag von 3 × 30 € = 90 €.

In Summe ist der Deckungsbeitrag 200 € + 90 € = 290 €.

Bei drei oder mehr Produkten ist die Vorgehensweise genauso.