Einzelbeschaffung

Einzelbeschaffung Definition

Einzelbeschaffung ist – neben Vorratsbeschaffung und Just-in-Time – ein weiteres Beschaffungskonzept: es werden Materialien und Teile auftragsbezogen im Einzelfall beschafft, wenn sie benötigt werden.

Einzelbeschaffung geht, was die Produkte des Unternehmens betrifft, oft mit Einzelfertigung bzw. Engineer-to-Order (das Unternehmen entwickelt, konstruiert und fertigt das Produkt entsprechend den Kundenvorgaben) einher und ist vor allem z. B. im (Sonder-)Maschinenbau üblich, da hier jeder Auftrag speziell ist.

Beispiel

Ein Rettungsdienst bestellt bei einem Hubschrauberhersteller einen Rettungshubschrauber.

Dafür beschafft der Hersteller eine spezielle Krankentrage und ein Beatmungsgerät.

Für Einzelbestellungen sind die Einkaufspreise i. d. R. höher, ebenso die Transport- und Verwaltungskosten. Zudem besteht die Gefahr, dass der Lieferant nicht kurzfristig liefern kann, wodurch sich die Produktion ggf. verzögert.

Einzelbeschaffung hat aber natürlich auch Vorteile: keine oder nur geringe Lagerkosten und Kapitalbindung; kein Risiko, zu viel oder das Falsche bestellt zu haben (was gar nicht in der Menge benötigt wird); man bekommt die aktuellsten Bauteile und Produkte auf dem neuesten Stand der Technik.

In vielen Fällen geht aber nur Einzelbeschaffung (es würde keinen Sinn machen, 10 Krankentragen auf Lager zu legen, wenn nur alle paar Jahre mal ein Rettungshubschrauber bestellt wird und ansonsten Verkehrs- oder Transporthubschrauber).

Im Nicht-Fertigungsbereich sind Einzelbeschaffungen durch die vielen Unternehmensbereiche an der Tagesordnung: das Forschungslabor benötigt für einen Versuch dringend dies, die Marketing-Abteilung für die nächste Messe das usw.

Einzelbeschaffungen kommen vor allem auch regelmäßig bei Investitionsgütern vor: wenn ein Roboter kaputt ist, wird das Unternehmen einen neuen Roboter bestellen (und nicht zehn, weil es Mengenrabatt gibt).

Alternative Begriffe: auftragsbezogene Beschaffung, Einzelfallbeschaffung.