Entstehungsrechnung

Entstehungsrechnung Definition

Die Entstehungsrechnung ermittelt das Bruttoinlandsprodukt (BIP) aus der Güter- und Dienstleistungsproduktion, d. h. aus Sicht der Produzenten.

Daneben kann das BIP auch nach der Verwendungsrechnung und der Verteilungsrechnung ermittelt werden, das Ergebnis ist gleich.

Dazu wird der Wert aller produzierten Güter und Leistungen aufaddiert (Produktionswert) und es werden die Vorleistungen (z. B. Rohstoffe, Zwischenerzeugnisse, Wartung) abgezogen. Das gibt die Bruttowertschöpfung.

Anschließend werden Gütersteuern (z. B. Mehrwertsteuer, Tabaksteuer) dazu addiert (da die Preise für die Verbraucher diese Steuern enthalten und dadurch die Produkte teurer werden) und im Gegenzug Gütersubventionen abgezogen, das Ergebnis ist das BIP nach der Entstehungsrechnung.

Vereinfachtes Beispiel

Es gibt keine Gütersteuern und -subventionen.

Wir greifen das Beispiel zum BIP auf:

Der Weinbergbesitzer Meier stellt im Jahr 01 Trauben im Wert von 1 € her und verkauft diese für (netto) 1 € an die Weinproduktion Müller, die daraus Wein produziert und für 2 € an den Einzelhandel verkauft, der den Wein dann für 4 € an Endverbraucher verkauft.

Das BIP nach der Entstehungsrechnung ist dann:

1 € + 2 € + 4 € (Produktionswert)

- (1 € + 2 €) (Vorleistungen: Weinproduktion Müller hat Vorleistungen von 1 €, der Einzelhandel hat Vorleistungen von 2 €)

= 4 € (BIP)

Das BIP ist letztlich die Summe der Wertschöpfung.

Im Ergebnis wurde in der Volkswirtschaft im Jahr 01 ein Wert von 4 € geschaffen (das was vom Endverbraucher für das Produkt – den Wein – netto bezahlt wurde). Werden im nächsten Jahr 02 dann 2 Weine produziert, hat man Wirtschaftswachstum.

Bei Wertschöpfung denkt man wahrscheinlich eher an Produktion, aber auch die Leistung des Handels (die Waren kundennah anbieten und bevorraten, Sortiment zusammenstellen, beraten, bedienen usw.) gehört dazu.