Festplatzsystem

Festplatzsystem Definition

Ein Festplatzsystem ist eine Möglichkeit für Unternehmen, ihr Lager zu organisieren: jeder Artikel hat seinen festen Lagerort.

Man kennt das Prinzip aus dem Supermarkt: die Spaghetti sind immer in demselben Regal, ebenso sind die Kaffeebohnen auf ihrem festen Platz. So finden sich hier auch die Kunden zurecht und in einem Festplatzlager vor allem auch die Lagermitarbeiter. Außerdem sieht man beim Vorbeilaufen auf einen Blick, wieviel fehlt bzw. ob demnächst aufgefüllt werden muss.

Im Falle eines Systemabsturzes des EDV-Lagerprogramms kann die Mannschaft prinzipiell weiterarbeiten (weiter ausliefern und einlagern), weil sie weiß, wo was ist und hingehört (im EDV-System müssten dann später die Ab- und Zugänge nachgetragen werden).

Das Festplatzsystem hat (in einem normalen Lager) auch seine Nachteile:

  • manche Regale sind zeitweise nahezu leer, trotzdem wird für die jeweilige Höchstmenge Platz freigehalten (Platzverschwendung, hohe Lagermiete);
  • kommt ein neuer Artikel in einer Artikelgruppe dazu (z. B. Basmatireis zwischen Milchreis und Risottoreis), muss theoretisch alles verschoben werden, um es da unter zu bringen, wo es thematisch hineinpasst; fällt ein Artikel weg, ebenso (oder der Platz bleibt dauerhaft leer);
  • manchmal müssen die Lagermitarbeiter weite Wege zurücklegen, um Produkte an ihren festen Platz zu bringen (obwohl ganz in der Nähe etwas frei wäre).

Das Gegenstück zum Festplatzsystem ist das auch als Chaotische Lagerhaltung bezeichnete Freiplatzsystem.

Die Frage, ob Festplatzsystem oder Chaotische Lagerhaltung, kann sich nur auf interne (dem Kunden verborgene) Lager beziehen. Das Lager, das der Kunde letztendlich sieht (die Regale im Supermarkt oder Baumarkt), kann nur ein Festplatzsystem sein, da der Kunde sich auskennen muss und keinen Zugriff auf das EDV-Lagersystem hat bzw. haben möchte.