Lagerhaltung
Lagerhaltung Definition
Die Lagerhaltung kann – je nach Unternehmen und Branche – mehrere Aufgaben bzw. Funktionen haben:
Aufgaben / Funktionen der Lagerhaltung
- Lieferbereitschaft sichern: Kunden (z. B. Supermärkte) bestellen ggfs. mehr (und erwarten zügige Lieferung), als kurzfristig produziert werden kann; es wird vom Lager abverkauft, das vermeidet verlorene Umsätze und unzufriedene Kunden;
- Puffer-, Ausgleichs-, Sicherheitsfunktion: Lieferanten können ausfallen (z. B. wegen Insolvenz, Streiks, Produktionsproblemen, Flutschäden) oder liefern verspätet; in der eigenen Fertigung wird ggfs. überhöhter Ausschuss produziert usw.; die Lagerhaltung hilft dann, die Fertigung weiterführen und Produktionsstillstände vermeiden zu können;
- Größendegression: größere Mengen lassen sich kostengünstiger produzieren (pro Stück) und billiger einkaufen (Mengenrabatte, Verhandlungsmacht);
- Veredelung: Whisky sollte viele Jahre lagern, Käse reifen usw.;
- Überbrückung zwischen Herstellung und Konsum: Reis wird das ganze Jahr konsumiert, die Reisernte erfolgt nur zu bestimmten Zeiten;
- Spekulation: ein Luxusuhrenhersteller rechnet mit steigenden Goldpreisen und legt einen Goldvorrat an.
Begriff
Bei Lagerhaltung denkt man zwar instinktiv an (verborgene) Lagerräume und Gabelstapler; der Begriff ist aber abstrakter: die mit Produkten gefüllten Regale im Supermarkt oder im Baumarkt oder die Auslagen beim Bäcker sind auch Lagerhaltung „vor aller Augen“.
Lagerhaltungskosten
Die Lagerhaltung ist mit Lagerhaltungskosten verbunden: zum einen die Lagerhaltung selbst (Lagerhallen, Personal, Energie), zum anderen die Kapitalbindung (befinden sich im Lager Bestände in Höhe von 1 Mio. €, muss dieser Betrag finanziert sein).
Deshalb versuchen die Unternehmen i. d. R., die – aufgrund der genannten Aufgaben grundsätzlich notwendige – Lagerhaltung so gering wie möglich zu halten (Bestandsoptimierung, Just-in-Time).
Lagerhaltungskostensätze fließen z. B. in die Berechnung optimaler Bestellmengen oder Losgrößen ein.