Fremdkapitalrentabilität

Fremdkapitalrentabilität Definition

Die Fremdkapitalrentabilität bzw. Fremdkapitalrendite bezeichnet die "Verzinsung" des eingesetzten Fremdkapitals, ausgedrückt in %.

Eigentlich: durchschnittliche Fremdkapitalkosten

Der Begriff Fremdkapitalrentabilität ist insofern etwas unglücklich, als eigentlich die durchschnittlichen Fremdkapitalkosten aus Sicht des Unternehmens berechnet werden.

Fremdkapitalrentabilität Formel

Die Fremdkapitalrendite lässt sich nach folgender Formel berechnen:

Fremdkapitalrentabilität = Fremdkapitalzinsen / Fremdkapital.

Die Berechnung der Fremdkapitalrentabilität soll an einem einfachen Beispiel gezeigt werden:

Beispiel: Fremdkapitalrentabilität berechnen

Ein Unternehmen hat von 2 Banken jeweils ein verzinsliches Darlehen erhalten:

  • Darlehen 1 über 1 Mio. €, Zinssatz: 6 % sowie
  • Darlehen 2 über 1 Mio. €, Zinssatz 5 %.

In der Gewinn- und Verlustrechnung des Unternehmens wurden somit (in dem GuV-Posten Zinsen und ähnlichen Aufwendungen) insgesamt 110.000 € (60.000 € für Darlehen 1 sowie 50.000 € für Darlehen 2) als Zinsaufwand verbucht.

Die Fremdkapitalrentabilität beträgt: 110.000 € / 2.000.000 € = 0,055 = 5,5 %.

Das heißt, die durchschnittlichen Fremdkapitalkosten des Unternehmens betragen 5,5 %.

Bedeutung / Interpretation

Die Fremdkapitalrentabilität kann über mehrere Geschäftsjahre für ein Unternehmen oder über mehrere Unternehmen verglichen werden.

Hohe Fremdkapitalrentabilität

Eine im Vergleich zu anderen Unternehmen hohe Fremdkapitalrentabilität kann mehrere Ursachen haben:

  • das Unternehmen muss höhere Kreditzinsen als andere bezahlen, da es hoch verschuldet ist und deshalb einen Risikoaufschlag leisten muss;
  • das Unternehmen hat vielleicht noch viele alte Darlehen, die vor Jahren mit hohen Festzinsen abgeschlossen wurden;
  • Kredite schlecht verhandelt.

Steigende Fremdkapitalrentabilität

Auch eine steigende Fremdkapitalrentabilität bei einem Unternehmen kann mehrere Ursachen haben:

  • der Marktzins für Fremdkapital steigt allgemein (zum Beispiel weil die Europäische Zentralbank EZB den Leitzins erhöht hat);
  • das Risiko des Unternehmens hat sich erhöht, so dass höhere Risikoaufschläge bezahlt werden müssen.