Kapitalintensität

Kapitalintensität Definition

Die Kapitalintensität in der VWL ist das Verhältnis von Kapital zu Arbeit, genauer: der Kapitaleinsatz pro Beschäftigtem.

Formel

Kapitalintensität = K / L, mit K für Kapital und L für Arbeit (Labour).

Dabei meint Kapital weniger das Geld, als das damit finanzierte Anlagevermögen (Technologie, Maschinen).

Die Kapitalintensität wird in € bzw. T€ gemessen, zum Beispiel 200 T€ pro Erwerbstätigem.

Faktoren Kapital und Arbeit

Gemessen wird das Kapital meist als Kapitalstock bzw. als Bruttoanlagevermögen eines Jahres (zu Wiederbeschaffungspreisen).

Arbeit wird in der Regel als durchschnittliche Anzahl der Erwerbstätigen eines Jahres ausgedrückt.

Wie die Faktoren gemessen werden, ist nicht immer ganz einheitlich. Man könnte Arbeit auch in Arbeitsstunden ausdrücken, da die üblichen täglichen Arbeitszeiten je Erwerbstätigem in verschiedenen Ländern variieren.

Interpretation

Eine hohe Kapitalintensität bedeutet zum einen, dass viel Kapital benötigt wird, um zu produzieren; zum anderen aber auch, dass Kapital für Technologie und Automatisierung aufgewandt wird, um effizienter zu produzieren (vor 200 Jahren war die Landwirtschaft wenig kapitalintensiv und wenig effizient; heute ist sie kapitalintensiver (Traktoren, Melkmaschinen, Erntefahrzeuge usw.) und effizienter, bringt pro Beschäftigtem mehr Ausbeute an Weizen, Milch usw. hervor).

Auch ein Fachkräftemangel befördert die Kapitalintensität, da Arbeitskräfte – wo möglich – durch Maschinen, Roboter, Software etc. ersetzt werden müssen. In dieselbe Richtung wirken auch steigende Arbeitskosten wie beispielsweise höhere Lohnnebenkosten.

Höhe branchenabhängig

Die Höhe der Kapitalintensität hängt natürlich auch von der Branche ab: Dienstleister wie Unternehmensberater oder Fußpfleger brauchen weniger Kapital bzw. Anlagevermögen als die produzierende Industrie mit ihren Fabriken und Maschinen.