Kreuzpreiselastizität
Kreuzpreiselastizität Definition
Die Kreuzpreiselastizität der Nachfrage misst, wie sich die Änderung des Preises eines Guts auf die Nachfrage eines anderen Guts auswirkt.
Kreuzpreiselastizität Beispiel
Steigt beispielsweise der Preis für Kaffeekapseln, kann man davon ausgehen, dass die Nachfrage nach entsprechenden Kaffeeautomaten sinkt (das gilt auch umgekehrt: teurere Kaffeemaschinen führen zu geringerer Nachfrage nach Kaffeekapseln).
Der Preis des einen Guts (hier: Kaffeekapseln) wirkt sich nicht nur auf die Nachfrage des Guts selbst aus (das wäre die Preiselastizität), sondern auch auf ein oder mehrere andere Güter wie hier die Kaffeeautomaten (Kreuzpreiselastizität).
Positive oder negative Kreuzpreiselastizität?
Während die Kreuzpreiselastizität bei Komplementärgütern (sich ergänzende Produkte wie im Beispiel oben) negativ ist (Preis des einen Guts steigt, Nachfrage des anderen Guts sinkt), ist sie bei Substitutionsgütern (Ersatzprodukte) in der Regel positiv: steigt der Preis von Kaffeekapseln, steigt wahrscheinlich die Nachfrage nach alternativen Kaffeeformen wie Filterkaffee, Kaffeebohnen — oder auch nach Tee.
Die Berechnung der Kreuzpreiselastizität erfolgt analog der Preiselastizität.
Alternative Begriffe: Indirekte Preiselastizität, Kreuz-Preis-Elastizität.
Formel
Kreuzpreiselastizität = prozentuale Mengenänderung von Gut 1 / prozentuale Preisänderung von Gut 2
Dabei ist Gut 1 das Gut, für welches man die Kreuzpreiselastizität berechnen möchte; und Gut 2 ist das Gut, dessen Preis indirekt Einfluss auf die Absatzmenge von Gut 1 hat.
Beispiele
Beispiel 1: Kreuzpreiselastizität bei Komplementärgütern
Ein Unternehmen verkauft derzeit Kaffeekapseln für 0,50 € pro Stück und es verkauft 100 Kaffeekapselmaschinen monatlich.
Nun erhöht es den Preis für Kaffeekapseln auf 0,60 € pro Stück, also um 0,10 € bzw. 20 %; die Nachfrage nach Kaffeekapselmaschinen sinkt von 100 auf nur noch 90 Stück, ein Rückgang um 10 %.
Kreuzpreiselastizität berechnen
Kreuzpreiselastizität = prozentuale Mengenänderung der Kaffeekapselmaschinen / prozentuale Preisänderung der Kaffeekapseln
= -10 % / 20 % = -0,5.
Interpretation
Die Kreuzpreiselastizität ist negativ; es handelt sich also bei Kaffeekapselmaschinen und Kaffeekapseln um komplementäre, sich ergänzende Güter.
Der Wert in Höhe von 0,5 zeigt das Ausmaß der Kreuzpreiselastizität an: obwohl der Preis der Kaffeekapseln um 20 % gestiegen ist, sinkt die Nachfrage nach den Maschinen nur um 10 %, also nicht so stark.
Beispiel 2: Kreuzpreiselastizität bei Substitutionsgütern
Ein Unternehmen verkauft Kaffeekapseln für 0,50 € pro Stück; ein anderes Unternehmen verkauft 100.000 Teebeutel.
Nun erhöht das Kaffee-Unternehmen den Preis für Kaffeekapseln auf 0,60 € pro Stück, also um 0,10 € bzw. 20 %; die Nachfrage nach Teebeuteln beim Tee-Unternehmen steigt von 100.000 auf 120.000 Stück, eine Zunahme um 20 %.
Kreuzpreiselastizität berechnen
Kreuzpreiselastizität = prozentuale Mengenänderung der Teebeutel / prozentuale Preisänderung der Kaffeekapseln
= 20 % / 20 % = 1,0.
Interpretation
Die Kreuzpreiselastizität ist positiv; es handelt sich also bei Kaffeekapseln und Teebeuteln um Ersatzprodukte.
Der Wert 1 bedeutet, dass die Nachfrage gleich stark reagiert wie die Preiserhöhung ist.