Preisdiskriminierung

Preisdiskriminierung Definition

Preisdiskriminierung ist ein Begriff aus der Mikroökonomie / VWL, der dem Begriff der Preisdifferenzierung ähnelt (letzterer ist eher ein Marketingbegriff und bezieht sich mehr auf praktische Fragen, wann und wie unterschiedliche Preise von Unternehmen sinnvoll eingesetzt werden können).

Die Preisdiskriminierung i.S.d. Volkswirtschaftslehre bezieht sich mehr auf die Art, Preise im Modell festzulegen, die Konsumentenrente bzw. deren Abschöpfung zu berechnen und unterscheidet teilweise nach Marktform (Monopolist, Oligopol, Polypol).

Die Arten der Preisdiskriminierung sind:

  • 1. Grades, auch perfekte Preisdiskriminierung genannt; von jedem Kunden sind die Präferenzen bzw. die Vorbehaltspreise (die Zahlungsbereitschaft) bekannt und jeder Kunde bekommt einen anderen Preis (Beispiel: ein Supermarkt bietet einmalig eine heißbegehrte Ware an, von der er 3 Stück auf Lager hat. Die Kunden können beim Betreten des Supermarkts auf einer Karte notieren, wieviel sie maximal für die Ware zu zahlen bereit sind; am Ende der Woche werden die drei Kunden mit der höchsten Zahlungsbereitschaft benachrichtigt, dass sie die Ware abholen können – das wäre schön für Verkäufer / Händler, so läuft es aber natürlich normalerweise nicht ab; Ausnahme: mit Auktionen kann die maximale Zahlungsbereitschaft abgeschöpft werden).
  • 2. Grades: hier sind die Preise abhängig von der nachgefragten Menge (Mengenrabatte). So hängt z.B. der Heizölpreis pro Liter von der Menge ab, die man abnimmt und Großpackungen im Supermarkt sind (pro kg, Liter usw.) günstiger als kleinere Packungen.
  • 3. Grades: unterschiedliche Preise für unterschiedliche räumlich (Länder / Regionen) oder anders abgegrenzte (z.B. Studenten, Senioren, Schüler, Damen, Herren oder gewerblich vs. private Kunden) Nachfragergruppen.