Produktionsnetzwerk
Produktionsnetzwerk Definition
Viele große, globale Unternehmen wie zum Beispiel Autobauer fertigen nicht in einer Fabrik, sondern an mehreren – oft weltweit verteilten – Fertigungsstandorten.
Es geht dann nicht mehr (nur) darum, für eine Fabrik zu planen, welche Modelle in welchen Stückzahlen in welcher Reihenfolge vom Band laufen, sondern die Produktion weltweit bestmöglich zu koordinieren. Das bezieht auch Produktionsstätten ein, die Zwischenprodukte wie Motoren oder Getriebe liefern.
Man spricht dann von einem Produktionsnetzwerk als einem integrierten System aller Standorte. Es gilt dann, dieses gesamte Netzwerk – und nicht jeden Standort für sich – jeweils optimal zu steuern und flexibel auf veränderte Nachfrage, Handelsbeschränkungen (zum Beispiel Zölle), Änderungen der Wechselkurse, Produktions- bzw. Qualitätsprobleme in einzelnen Werken und so weiter zu reagieren.
Alternative Begriffe: Fertigungsnetzwerk, globales Produktionsnetzwerk, Produktionsnetz.
Bedeutung: Produktionsnetzwerke strategisch einsetzen und managen
Produktionsnetzwerke sind in der Vergangenheit teils einfach entstanden, indem Produktionsstandorte in anderen Ländern wegen niedrigerer Kosten, einer größeren Nähe zum Absatzmarkt oder aus anderen Gründen wie etwa Subventionen und Steuervorteilen geschaffen wurden, ohne dass ein Unternehmen gesagt hätte, "Wir etablieren jetzt ein Produktionsnetzwerk".
Der Begriff meint deshalb nicht nur eine Ansammlung von Fertigungsstandorten in verschiedenen Ländern und Weltregionen, sondern in ihm schwingt das ganzheitliche, strategische Management dieses Netzwerks mit – und das kann bei Dutzenden von Standorten und zahlreichen äußeren, sich permanent ändernden Einflüssen sehr komplex sein.
Gründe für globale Produktionsnetzwerke
Die Gründe für den Aufbau bzw. die Ziele solcher globaler Produktionsnetzwerke können sein:
- Kosten senken (vor allem Lohnkosten);
- Zugang zu Märkten ermöglichen oder erleichtern;
- Risiken minimieren (Ausfall von Lieferketten, Naturkatastrophen, Streiks, Währungsrisiken);
- Steuern sparen;
- Subventionen und Investitionszuschüsse nutzen;
- Flexibilität erhöhen;
- Zölle meiden;
- vor Ort zu findende qualifizierte Arbeitskräfte einsetzen.