Reallohn und Nominallohn

Reallohn und Nominallohn Definition

Der Reallohn ist der Lohn im Verhältnis zum Preisniveau.

Der Nominallohn ist einfach der Lohn (zum Beispiel 14 € pro Stunde).

Beispiel

Der tarifliche Stundenlohn beträgt in einer Branche im Jahr 01 14 €. Wird dieser im Jahr 02 auf 14,70 € erhöht, ist das eine Erhöhung des Nominallohns um 5 %.

Beträgt die Inflationsrate 3 %, steigt der Reallohn hingegen nur um 2 %. Der Arbeiter muss jetzt für einen Warenkorb, der in 01 beispielsweise 14 € gekostet hat, in 02 14,42 € ausgeben (3 % mehr). Das heißt, ihm bleiben nur 0,28 € pro Stunde an zusätzlicher Kaufkraft aus der Lohnerhöhung.

Nominallohnindex und Reallohnindex

In einer Volkswirtschaft gibt es unzählig viele unterschiedliche Löhne. Deshalb wird die Entwicklung der Nominal- und Reallöhne jeweils mit einem Index gemessen (Nominallohnindex und Reallohnindex), der dann angibt, ob und in welchem Umfang die jeweiligen Löhne in einem Land gestiegen oder gefallen sind.

Auswirkungen

Volkswirtschaftliche Modelle gehen in der Regel von rationalen Akteuren aus, die sich an realen Größen – und damit hier am Reallohn – orientieren, und dann zum Beispiel nur mehr konsumieren, wenn sie wirklich / real mehr verdienen; Gewerkschaften haben entsprechend bei Tarifverhandlungen auch die Reallöhne im Blick. Aber: das intuitive Denken in nominalen Größen („10 % mehr Lohn – jetzt gönne ich mir bisher aufgeschobene Konsumwünsche.“) lässt sich auch nicht ganz ausschalten, die Gehaltsabrechnung und der Kontostand zeigen einfach mehr Geld an (siehe Geldillusion).

Fazit

Berichtet wird in der Regel über Nominallöhne und deren Erhöhungen, beispielsweise bei Ergebnissen von Tarifverhandlungen.

Entscheidend für den einzelnen Arbeitnehmer und auch die volkswirtschaftliche Nachfrage nach Gütern ist aber im Wesentlichen der Reallohn, der die Inflation und damit die Kaufkraft einbezieht.