Schattenwirtschaft
Schattenwirtschaft Definition
Neben der offiziellen Wirtschaft existiert in allen Volkswirtschaften – in unterschiedlichem Ausmaß – eine Schattenwirtschaft, das heißt, eine Wirtschaft, die nicht statistisch erfasst wird, die nicht besteuert wird oder sozialversichert ist, die nicht reguliert und die gegebenenfalls illegal ist.
Beispiele
Baut jemand privat in seinem Garten Tomaten an und isst diese, ist das ein Teil der Schattenwirtschaft, die Wertschöpfung wird weder im Bruttoinlandsprodukt (BIP) erfasst noch besteuert.
Das gilt ebenso für häusliche Pflege, Nachbarschaftshilfe oder ehrenamtliche Tätigkeiten.
Verkauft ein Profifußballverein eine Eintrittskarte für 100 €, ist das Teil der Wirtschaft; verkauft der Käufer der Eintrittskarte diese auf dem Schwarzmarkt vor dem Stadion für 500 € weiter, ist das Teil der Schattenwirtschaft.
Auch die Schwarzarbeit sowie illegale Geschäfte und Tätigkeiten (Drogenhandel, illegales Glücksspiel, Schmuggel) gehören zur Schattenwirtschaft.
Größenordnung
In der Schattenwirtschaft wird schätzungsweise (da keine Erfassung) eine Wertschöpfung in vielfacher Milliardenhöhe bzw. in Höhe von einigen Prozent des Bruttoinlandsprodukts geleistet, die Höhe unterscheidet sich von Land zu Land.
Für Deutschland liegen die jährlichen Schätzungen in einer Größenordnung zwischen 300 und 400 Milliarden Euro und damit bis zu 10 % des BIP.
Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR) bezieht nach einer EU-Vorgabe die (geschätzte) Schattenwirtschaft teilweise in das Bruttoinlandsprodukt ein.
Alternative Begriffe: Schattenökonomie.