Störfaktoren

Störfaktoren Definition

In Experimenten und Studien möchte man üblicherweise Zusammenhänge – ggf. in Form von Ursache und Wirkung – feststellen.

Störfaktoren können dies behindern.

Beispiel

Eine Studie vergleicht den wöchentlichen Bierkonsum von Vorstandsmitgliedern börsennotierter Aktiengesellschaften mit dem von der Lehrerschaft an Grundschulen.

Dazu untersucht man eine Stichprobe von jeweils 100 aus beiden Gruppen.

Die unabhängige / erklärende Variable ist die Berufsgruppe mit den zwei Kategorien 1) Vorstand und 2) Grundschullehrerschaft, die abhängige / erklärte Variable ist der wöchentliche Bierkonsum in Litern.

Man stellt fest, dass Vorstandsmitglieder viel mehr Bier trinken.

Jetzt könnte man sich besorgt fragen, warum das so ist: treibt der Vorstandsjob zum Alkohol? Was kann man dagegen tun?

Es liegt aber wohl einfach daran, dass Vorstände überwiegend männlich und Grundschullehrkräfte überwiegend weiblich sind und Männer tendenziell / durchschnittlich mehr Bier trinken als Frauen.

Das Geschlecht der in die Studie einbezogenen Personen ist ein Störfaktor in dem Sinne, als er das Ergebnis verzerrt. Man wollte ja eigentlich einen Zusammenhang zwischen Beruf und Bierkonsum untersuchen, der Störfaktor behindert das bzw. führt zu falschen Schlüssen (indirekt bekommt man einen Zusammenhang zwischen Geschlecht und Bierkonsum).

Ein weiterer Störfaktor ist z. B. oft das Alter (wenn man z. B. (junge) Studierende mit (alten) Chefärzten bzgl. eines Merkmals vergleichen würde).

Man versucht natürlich beim Studiendesign, mögliche Störfaktoren vorab zu bedenken und deren Einfluss zu minimieren (besonders wichtig bei einem Ursache-Wirkungs-Nachweis bei z. B. neuen Medikamenten).

Siehe auch Scheinkorrelation.