Validität

Validität Definition

Validität bei einer statistischen Untersuchung oder einem Test (zum Beispiel für Studenten oder Bewerber) bedeutet, dass das gemessen wird, was gemessen werden soll.

Das hört sich selbstverständlich an, ist es aber nicht. Betrachtet man beispielsweise das Abitur als Test, dessen Ergebnis die Abitur-Durchschnittsnote ist, wird dieser Test bzw. sein Ergebnis bei Numerus Clausus - Fächern wie Medizin als Kriterium für die Einschätzung verwendet, ob jemand das Medizinstudium schaffen kann bzw. für den Arztberuf "klug genug" ist.

Ob dieser Test (Abitur mit den Fächern Mathematik, Deutsch, Englisch usw.) das misst, was er messen sollte (Eignung für Medizinstudium), kann aber angezweifelt werden.

Um die Validität zu überprüfen, könnte der Zusammenhang zwischen Abiturnote und Studienerfolg statistisch untersucht werden (zum Beispiel mittels Korrelation).

Oft ist die Validität aber natürlich gegeben:

Soll für statistische Analysen die Körpergröße von 100 Personen einer Stichprobe gemessen werden und misst man diese mit einem Maßband, ist die Untersuchung sehr valide.

Weitere Güterkriterien

Neben der Validität gibt es für Tests noch zwei weitere sogenannte Gütekriterien: Objektivität und Reliabilität.

Arten der Validität

Genauer unterscheidet man:

Kriteriumsvalidität

Korrelieren die Ergebnisse eines Tests stark mit den Merkmalen / Eigenschaften / Kriterien, auf die es ankommt? Mit anderen Worten: Bedeutet ein gutes Abschneiden bei einem Intelligenztest beispielsweise ein gutes Studium / einen erfolgreichen Karriereweg oder Ähnliches?

Beispiel: Personalauswahl

Möchte man bei der Personalauswahl die von Bewerbern erwartbare Arbeitsleistung bestimmen, haben graphologische Gutachten eine geringe (wenn überhaupt) Kriteriumsvalidität, ihre Bewertung korreliert wenig mit den zu bestimmenden Eigenschaften wie beispielsweise Intelligenz oder Auffassungsgabe; Kognitiven Testverfahren hingegen wird eine höhere Kriteriumsvalidität zugesprochen.

Konstruktvalidität

In welchem Ausmaß entsprechen die Ergebnisse den Vorhersagen einer Theorie / eines Konstrukts? Erfasst der Test das Konstrukt?

Beispiel: Intelligenztest

Wenn beispielsweise nachweislich intelligente Menschen wie Nobelpreisträger oder Schachgroßmeister bei einem neu entworfenen Intelligenztest gut abschneiden, deutet das darauf hin, dass dieser Intelligenztest eine hohe Konstruktvalidität hat.

Man sagte voraus, dass diese Menschen gut abschneiden sollten und die Testergebnisse bestätigen dies.

Konstrukt- und Kriteriumsvalidität werden auch als externe Validität bezeichnet.

Inhaltsvalidität

Enthält der Test Inhalte, beispielsweise Aufgaben, welche die anvisierten Fähigkeiten und Kenntnisse repräsentieren?

Beispiel: Personalauswahl

Möchte man einen Bewerber auf seine allgemeinen Kenntnisse im Bereich Betriebswirtschaft testen, würde ein Test mit ausschließlich Marketing-Aufgaben (und nicht Finanzierung, Rechnungswesen, Controlling usw.) diese Kenntnisse nicht repräsentieren.

Die Inhaltsvalidität wäre gering.

Die Inhaltsvalidität wird auch als interne Validität bezeichnet.