Wohlfahrtsverlust

Wohlfahrtsverlust Definition

Ausgangspunkt für Überlegungen zu einem Wohlfahrtsverlust ist üblicherweise das "schöne" Marktgleichgewicht eines Wettbewerbsmarkts mit einer Gleichgewichtsmenge und einem Gleichgewichtspreis.

Ursachen für Wohlfahrtsverluste

Wenn sich diese ursprünglichen Gleichgewichtsmengen und -preise durch ungünstige Marktformen (zum Beispiel Monopol) oder staatliche Maßnahmen (zum Beispiel Steuererhöhung, Verordnung von Höchstpreisen oder Mindestpreisen) verändern und die Wohlfahrt – die Summe aus Konsumenten- und Produzentenrente – sich dadurch verringert, spricht man von einem Wohlfahrtsverlust (deadweight loss).

Den Wohlfahrtsverlust kann man berechnen.

Beispiel

Beispiel: Wohlfahrtsverlust durch Höchstpreis

In dem Beispiel zum Marktgleichgewicht war der Gleichgewichtspreis 0,50 € und die Gleichgewichtsmenge war 50 Stück, der Marktumsatz somit 25 €.

Die Konsumentenrente und die Produzentenrente betrugen jeweils 12,50 €, die Gesamtwohlfahrt war entsprechend 25 €.

Hier noch mal die Grafiken:

Konsumentenrente
Produzentenrente

Durch die Verordnung eines Höchstpreises von 0,40 € sank das Angebot auf 40 Stück (auch wenn die Nachfrage bei dem Preis 60 Stück wäre). Der Marktumsatz betrug nur noch 16 €.

Berechnung des Wohlfahrtsverlusts

Konsumentenrente steigt

Die Kunden bekommen nun 40 Stück zum Preis von 0,40 € satt 0,50 €. Die Konsumentenrente steigt dadurch um 40 × 0,10 € = 4 €.

Dafür fallen nun 10 Stück weg (es werden nur noch 40 angeboten und verkauft, nicht mehr 50). Dadurch sinkt die Konsumentenrente um 0,5 × 10 × 0,10 € = 0,50 € (das ist die kleine Dreiecksfläche im Bereich 0,50 bis 0,60 € und 40 bis 50 Stück unterhalb der Nachfragekurve; die Dreiecksfläche ist die Hälfte des durch den Bereich aufgespannten Quadrats).

Die Gesamtveränderung (Erhöhung) der Konsumentenrente ist demnach 4 € - 0,5 € = 3,5 €.

Die Konsumenten gewinnen also in Summe durch den Höchstpreis (das ist naheliegend), aber eben nicht nur (da manche leer ausgehen bei dem verringerten Angebot).

Produzentenrente sinkt

Die Produzentenrente hingegen sinkt: Der Produzent erhält für die 40 verkauften Stück jeweils 0,10 € weniger, in Summe 4 € (dieser Teil wurde an die Konsumenten transferiert, siehe oben).

Zudem wird weniger verkauft; deshalb entfällt die Produzentenrente für den um 10 Stück gesunkenen Absatz, das sind ebenfalls 0,5 € (das ist die kleine Dreiecksfläche im Bereich 0,40 bis 0,50 € und 40 bis 50 Stück oberhalb der Angebotskurve; die Dreiecksfläche ist wieder die Hälfte des durch den Bereich aufgespannten Quadrats).

Gesamtwohlfahrt sinkt

Die Gesamtveränderung (Verringerung) der Produzentenrente ist 4 € + 0,5 € = 4,5 €.

Der Wohlfahrtsverlust beträgt somit 3,5 € (Erhöhung Konsumentenrente) - 4,5 € (Verringerung Produzentenrente) = -1,0 €.