Baligh-Richartz-Effekt
Baligh-Richartz-Effekt Definition
Der Baligh-Richartz-Effekt liefert eine theoretische Begründung dafür, warum es Handelsbetriebe gibt: die Anzahl der Kontakte – und damit der Aufwand – wird dadurch geringer.
Beispiel
Gäbe es 3 Anbieter (etwa für Brot, Milch und Bier) und 3 Kunden (Adam, Berta und Christian), wären das 3 × 3 = 9 mögliche Kontakte; beispielsweise zwischen Adam und dem Brotbäcker oder zwischen Berta und dem Bierbrauer.
Wird ein Händler eingeschaltet, der von den 3 Anbietern Waren (Brot, Milch und Bier) bezieht und an die 3 Kunden verkauft, reduziert sich die Anzahl der Kontakte auf 3 + 3 = 6 (der Händler hat 3 Kontakte zu Anbietern und 3 zu Kunden).
Und bei großen Anzahlen der Anbieter und Nachfrager wird der Effekt größer: bei 100 Anbietern und 100 Nachfragern sind es statt 100 × 100 = 10.000 Kontakten nur 100 + 100 = 200 Kontakte.
Das Ganze ist einleuchtend und banal: wenn man wegen jedem Produkt zu dem jeweiligen Anbieter müsste, wäre das sehr mühselig.
Für diese Leistung des Handels ist aber natürlich auch ein Preis zu zahlen: die Preise beim Anbieter sind viel niedriger als die beim Händler, da dieser ja auch seine Kosten für Räume, Mitarbeiter, Werbung usw. tragen muss und noch einen Gewinn machen möchte.