Beschäftigungsgrad
Beschäftigungsgrad Definition
Der Beschäftigungsgrad gibt in Prozent an, welcher Anteil der gesamten Kapazität genutzt wird.
Ein Beschäftigungsgrad von 50 % sagt zum Beispiel aus, dass die Kapazität einer Maschine oder eines Unternehmens – gemessen beispielsweise anhand von Stückzahlen oder Arbeitsstunden – nur zur Hälfte genutzt wird.
Ein hoher Beschäftigungsgrad führt zu niedrigeren Stückkosten (Herstellungskosten) — und entsprechend höheren Gewinnen für das Unternehmen.
Kurzbeispiel
Eine Maschine kann am Tag 100 Handyhüllen herstellen; die Maschine hat fixe Abschreibungskosten von 100 Euro am Tag.
Stellt sie die 100 Stück her und nutzt damit ihre volle Kapazität, wird jede Handyhülle mit 1 Euro Abschreibungskosten belastet (100 Euro / 100 Stück).
Stellt sie aufgrund mangelnder Nachfrage nur 50 Stück her und nutzt damit nur ihre halbe Kapazität, wird jede Handyhülle mit 2 Euro Abschreibungskosten belastet (100 Euro / 50 Stück), die Herstellungskosten sind höher, der Gewinn kleiner.
Die große Bedeutung einer hohen Kapazitätsauslastung wird klar, wenn man sich statt der einen Maschine eine (unterausgelastete) milliardenschwere Autofabrik vorstellt.
Alternative Begriffe: Auslastung, Auslastungsgrad, Kapazitätsauslastung, Kapazitätsauslastungsgrad.
Beschäftigungsgrad Formel
Der Beschäftigungsgrad lässt sich mit folgender Formel berechnen:
Beschäftigungsgrad = Ist-Auslastung / Mögliche Auslastung (Kapazität).
Die Kapazität gibt in diesem Zusammenhang die mögliche Leistung in einem bestimmten Zeitraum an.
Diese Angabe kann sich auf das gesamte Unternehmen beziehen, aber auch auf eine Abteilung oder eine einzelne Maschine.
Beispiel Beschäftigungsgrad
Beispiel: Beschäftigungsgrad bzw. Kapazitätsauslastungsgrad berechnen
Ein Unternehmen kann täglich in einer 8-Stunden-Schicht 4.800 Stück eines Produkts herstellen (Kapazität).
Stellt es aufgrund der Auftragslage lediglich 3.600 Stück her (Ist-Auslastung), beträgt der Beschäftigungsgrad 75 % (3.600 Stück / 4.800 Stück).
Bedeutung des Beschäftigungsgrads
Eine hohe Kapazitätsauslastung ist insbesondere für Unternehmen mit einem hohen Fixkostenanteil (Energieversorger, Automobilhersteller, Transportunternehmen) von Bedeutung.
Ist die Kapazitätsauslastung hoch, verteilen sich die Fixkosten auf große Stückzahlen, die Stückkosten sinken dadurch und die Gewinne steigen entsprechend (sogenannte Fixkostendegression.)
Zusammenhang mit Nutzkosten und Leerkosten
Die Kosten, die sich auf die genutzte Kapazität beziehen, nennt man Nutzkosten, die Kosten, die sich auf die ungenutzte Kapazität beziehen, werden als Leerkosten bezeichnet.