Derivate
Derivate Definition
Derivate bzw. derivative Finanzinstrumente sind zum Beispiel
- Optionen,
- Termingeschäfte oder
- Swaps (zum Beispiel Zinsswap).
Der aus dem Lateinischen stammende Begriff „Derivat“ bedeutet „abgeleitet“; Hintergrund: Derivate basieren auf anderen Werten (Basiswert bzw. Underlying) bzw. sind aus diesen abgeleitet.
Beispiel
Zum Beispiel gewährt das Derivat "Kaufoption A-Aktie" das Recht,
- 100 A-Aktien (Basiswert) zu einem bestimmten Termin (zum Beispiel 31. Dezember 01)
- zu einem festgelegten Preis (zum Beispiel 50 € je Aktie, sogenannter Ausübungspreis, Basispreis oder Strike Price) kaufen zu können.
Anwendung: Risiken absichern – oder spekulieren
Unternehmen setzen Derivate ein, um sich abzusichern, beispielsweise gegen Währungsschwankungen, steigende Zinsen, steigende Rohstoffpreise.
So wie im obigen Beispiel können etwa auch Währungen abgesichert werden: wenn ein Unternehmen weiß, dass es im kommenden Geschäftsjahr aus Exporten 10 Mio. US-$ einnehmen wird, möchte es nicht Währungsschwankungen hilflos ausgeliefert sein, sondern seine Einnahmen (in Euro) absichern, indem es sich mit Derivaten einen Wechselkurs sichert.
Derivate können (und werden in der Geldanlage) aber auch zur Spekulation eingesetzt, da sie letztlich eine Wette auf den zukünftigen Kurs, Preis, Zinssatz etc. darstellen (Unternehmen spekulieren aber eher nicht).
Eigener Wert
Die Derivate haben einen eigenen Wert; zum Beispiel hat die obige Kaufoption einen Wert, wenn die A-Aktie auf dem Markt mit 60 € gehandelt wird und durch die Kaufoption die Aktie zu 50 € gekauft werden kann (macht 10 € "Gewinn" je Aktie, bei 100 Aktien also 1.000 €).
Je höher der Aktienkurs steigt, desto wertvoller wird die Kaufoption. Im umgekehrten Fall kann der Wert auch bis auf 0 fallen (wenn der Aktienkurs im Beispiel dauerhaft unter 50 € bleibt, ist die Kaufoption wertlos).
Alternative Begriffe: Finanzderivate.