Durchschnittskosten
Durchschnittskosten Definition
Die Durchschnittskosten berechnen sich als Gesamtkosten geteilt durch die Menge / Stückzahl.
Beispiel
Die Kostenfunktion eines Unternehmens sei (mit x für die hergestellte Menge):
K(x) = 100 € + 0,50 € × x.
Ist die hergestellte Menge x z. B. 0, betragen die Kosten 100 € + 0,50 € × 0 = 100 € (das sind die Fixkosten, die anfallen, auch wenn nichts produziert wird, z. B. die Miete für die Produktionshalle; und die 0,50 € je Stück seien die variablen Material- und Lohnkosten pro Stück).
Ist x z. B. 10, betragen die Kosten 100 + 0,50 € × 10 = 100 € + 5 € = 105 €. Die Durchschnittskosten sind 105 €/10 = 10,50 €.
Ist x z. B. 20, betragen die Kosten 100 € + 0,50 € × 20 = 100 € + 10 € = 110 €. Die Durchschnittskosten sind 110 €/20 = 5,50 €.
Allgemein als Durchschnittskostenfunktion:
$$\frac{K(x)}{x} = \frac{100\,€}{x} + 0,50\,€$$
Für x = 10:
$$\frac{K(10)}{10} = \frac{100\,€}{10} + 0,50\,€$$
$$= 10 \, € + 0,50 \, € = 10,50 \, €$$
Die Durchschnittskosten sinken i. d. R. mit steigender Produktionsmenge, da sich die Fixkosten auf mehr Stück verteilen; das erklärt, warum viele Unternehmen nach Größe streben: geringere Stückkosten bedeuten mehr Gewinn oder mehr Marktanteil aufgrund niedrigerer Preise.
Im Beispiel oben macht das bereits einen großen Unterschied: bei 10 produzierten Stück sind die durchschnittlichen Kosten pro Stück 10,50 € und das Unternehmen müsste einen Preis darüber verlangen (z. B. 12 €), um Gewinn zu erzielen. Bei 20 produzierten Stück sind die durchschnittlichen Kosten pro Stück nur noch 5,50 € und dem Unternehmen reicht ein Preis von z. B. nur 7 € (dadurch wettbewerbsfähiger) oder es verdient bei einem Preis von 12 € viel Geld (der Preis wird aber natürlich hauptsächlich durch den Markt bestimmt).
Eine Kostenfunktion wie oben ist immer nur in einem bestimmten Bereich gültig. Lassen sich z. B. in einer Produktionshalle maximal 100 Stück monatlich produzieren, erhöhen sich bei einer darüber liegenden Produktion von z. B. 150 Stück die Fixkosten um die Miete für eine zweite Produktionshalle, also um nochmals 100 €.
Die Durchschnittskosten können aber auch durchaus mit steigender Produktionsmenge zunehmen, z. B. wenn nun für zusätzliche Schichten Zuschläge für Nacht- oder Wochenendarbeit zu zahlen sind, was die Lohnkosten und damit die (variablen) Fertigungskosten erhöht.
Alternative Begriffe: durchschnittliche Gesamtkosten, durchschnittliche Kosten.