Finanzintermediäre
Finanzintermediäre Definition
Banken sind Finanzintermediäre. Sie bringen das Bedürfnis eines Unternehmens (zum Beispiel nach einem Kredit in Höhe von 1 Mio. € und 10 Jahren Laufzeit) zusammen mit dem eigentlich "unpassenden" Wunsch eines Sparers, beispielsweise 10.000 € als Festgeld für ein Jahr anzulegen.
Rechtlich gesehen leiht die Bank dem Unternehmen bei einer Kreditvergabe Geld, der Vertrag wird zwischen Bank und Unternehmen geschlossen.
Wirtschaftlich betrachtet verleiht die Bank aber nicht ihr eigenes Geld (nur in geringem Umfang), sondern im Wesentlichen das Geld ihrer Sparer – sie wird als Intermediär zwischengeschaltet.
3 Funktionen der Finanzintermediäre
Finanzintermediäre übernehmen mehrere Funktionen:
- Losgrößentransformation: sie bündeln die Einlagen vieler Sparer (zum Beispiel 100 Sparer, die jeweils 10.000 € anlegen) und können dadurch die von den Unternehmen benötigten Beträge aufbringen (hier: 1 Mio. €);
- Fristentransformation: das Unternehmen benötigt im Beispiel einen Kredit über 10 Jahre, der Sparer möchte aber nur für 1 Jahr anlegen. Die Bank muss dann nach einem Jahr Geld von anderen Sparern verwenden (oder die alten Sparer verlängern ihr Festgeld). Aufgrund ihrer großen Kundenzahl kann sie die unterschiedlichen Fristen der Anbieter- und Nachfragerseite ausgleichen;
- Risikotransformation: der Sparer hätte ein Problem, dem Unternehmen selbst Geld zu leihen; er hat in der Regel nicht das Know-How und die Zeit, zu prüfen, ob das Unternehmen überhaupt kreditwürdig ist. Die Bank hat das Know-How und die Kapazitäten, um eine Kreditwürdigkeitsprüfung durchzuführen (Bilanzanalyse, Einsicht in die Finanzplanung des Unternehmens und so weiter).
Finanzintermediäre wie Banken übernehmen die Aufgaben natürlich nicht umsonst, sondern decken ihre Kosten und ihren Gewinn dann durch den höheren Zins, den das Unternehmen für den Kredit zahlen muss im Gegensatz zu den Zinsen, die die Sparer erhalten.