Geld
Geld Definition
Jeder weiß natürlich intuitiv, was Geld ist und nutzt es täglich.
In der VWL wird Geld über 3 Funktionen definiert; diese 3 Funktionen wurden beispielsweise in der frühen Nachkriegszeit zeitweise nicht (mehr) durch das übliche Geld in Form offizieller Geldscheine und -münzen erfüllt, sondern durch Zigaretten („Zigarettenwährung“).
In der Volkswirtschaftslehre meint man mit Geld weniger Geldscheine und Münzen, sondern die verschieden definierten Geldmengen.
Funktionen des Geldes
- Aufbewahrungsfunktion: Geld kann "aufbewahrt" werden (in der Geldbörse, auf dem Konto), um damit in der Zukunft etwas zu kaufen; allerdings verliert das Geld in der Regel im Laufe der Zeit durch die Inflation (Preissteigerungen) an Wert;
- Tauschfunktion (Zahlungsmittel, Tauschmittel): es werden nicht Güter gegen andere Güter getauscht, sondern Güter gegen Geld; das vereinfacht bzw. ermöglicht oft überhaupt erst einen Handel; gäbe es kein Geld, hätte man eine Tauschwirtschaft. Das wäre sehr aufwändig: Sie müssten Ihr Tauschmittel – etwa einen von Ihnen aus Holz gezimmerten Tisch – zu einem Tauschpartner schleppen, zum Beispiel einem Milchbauern, der Ihnen dafür 100 Liter Milch gibt (Sie brauchen aber nur 3 Liter) ...
- Recheneinheit: Preise in einer Währung drücken den Wert von Gütern und Dienstleistungen (im Vergleich zu anderen) aus; sonst könnte es sein, dass ein Laden für einen Liter Milch fünf Hühnereier, ein anderer aber zwei Kokosnüsse verlangt (die Preise wären schlecht vergleichbar). Auch Kredite und Verträge wie Miet- und Arbeitsverträge werden in Geldeinheiten ausgestellt.
Geldwert
Einen Wert hat Geld letztlich, weil viele "daran glauben" und jeder erwartet, dass das Geld von anderen auch akzeptiert wird. Einen dahinter stehenden Wert (zum Beispiel Hinterlegung in Gold) hat Geld in modernen Volkswirtschaften nicht mehr.
Der Wert des Geldes muss deshalb anderweitig geschützt werden, vor allem durch Zentralbanken wie die EZB (Europäische Zentralbank). Diese haben die Aufgabe, die Preisstabilität zu gewährleisten, also die Inflation im Zaum zu halten; dabei wird ein kleines Maß an Inflation (zum Beispiel bis zu 2 %) toleriert bzw. sogar angestrebt (um Deflation – sinkende Preise – aufgrund deren Probleme zu vermeiden), das Geld wird im Laufe der Zeit also etwas weniger wert (es gab aber in Deutschland in den letzten Jahrzehnten auch Zeiten mit hohen Inflationsraten, wodurch die Aufbewahrungsfunktion beeinträchtigt wurde).