Geldmengeninflation

Geldmengeninflation Definition

Bei der Geldmengeninflation ist "zu viel Geld", d.h. eine zu große Geldmenge, vorhanden.

Man kann sich das an einem einfachen Beispiel deutlich machen: angenommen, es gibt in einer Volkswirtschaft nur 2 Güter, z.B. 2 gleiche Autos. Steht dem eine Geldmenge von 60.000 € gegenüber, sind das 30.000 € je Auto. Wird die Geldmenge auf 90.000 € erhöht (durch die Druckerpresse oder durch Geldschöpfung), ohne dass die Gütermenge sich entsprechend erhöht, stehen jedem Auto 45.000 € gegenüber. Die Preise für Autos steigen, es kommt zur Inflation. Würde die Gütermenge hingegen um ein drittes Auto erhöht, bliebe es bei 30.000 €.

Statt Gütermenge sagt man besser Output (da nicht nur Güter, sondern auch Dienstleistungen wie Friseur, Fitnessstudio oder Konzerte gekauft werden).

Generell gilt: die Geldmenge muss mit dem Output bzw. dem Bruttoinlandsprodukt Schritt halten; steigt die Geldmenge stärker als die entsprechenden Gegenwerte, kommt es zur Geldmengeninflation, wenn das angebotene Geld auch durch Haushalte und Unternehmen nachgefragt wird.

Letztlich gelten alle Inflationen – unabhängig von der zugrunde liegenden Ursache, z.B. Kosteninflation oder Nachfrageinflation – als geldmengengetrieben, da nur mit mehr Geld auch höhere Preise bezahlt werden können.

Die Zentralbank kann durch eine restriktive Geldpolitik eine Geldmengeninflation eindämmen, indem sie das Geldangebot reduziert.

Ein weiterer Faktor ist die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes (vereinfacht: wie oft ein € den Besitzer in einem Jahr wechselt). Erhöht sich diese, kann dies ebenfalls – zumindest temporär – zu einer Geldmengeninflation führen (das vorhandene Geld wird öfters für Käufe genutzt bzw. wechselt schneller den Besitzer).

Den Zusammenhang zwischen Geldmenge und Umlaufgeschwindigkeit des Geldes auf der einen Seite sowie Output und Preisniveau auf der anderen Seite stellt die Quantitätstheorie des Geldes her.

Alternative Begriffe: Geldmengeninduzierte Inflation, geldmengengetriebene Inflation, monetäre Inflation.