Hilfskostenstellen

Definition

Als Hilfskostenstellen bezeichnet man die Kostenstellen eines Unternehmens, die nicht mit der Herstellung und dem Verkauf der Produkte befasst sind, sondern die anderen Unternehmensbereiche (Kostenstellen) durch ihre Tätigkeit unterstützen.

Alternative Begriffe: Allgemeine Kostenstellen, sekundäre Kostenstellen, Vorkostenstellen.

Beispiele

Zu den Hilfskostenstellen gehören beispielsweise

  • die Werkskantine,
  • der Fuhrpark oder
  • die unternehmenseigene Instandhaltungs- und Reparaturabteilung.

So unterstützt zum Beispiel die Hilfskostenstelle "Kantine" die Hauptkostenstellen "Material "und "Fertigung", indem sie deren Mitarbeiter (etwa der Einkaufsabteilung und Werkstätten) verpflegt.

Ebenso unterstützt die Instandhaltungs- und Reparaturabteilung vor allem die Hauptkostenstelle "Fertigung", indem sie deren Maschinen wartet und repariert.

Mit der Herstellung oder dem Vertrieb der Produkte haben diese Kostenstellen aber nichts zu tun.

Verrechnung der Hilfskostenstellen

Die Kosten der jeweiligen Hilfskostenstelle (zum Beispiel Kantine) werden "gesammelt" und anschließend nach einem Umlageschlüssel (zum Beispiel Anzahl der Mitarbeiter je Kostenstelle) auf die Hauptkostenstellen verteilt.

Beispiel

Die Kantine hat in einem Monat Kosten von 20.000 €. Es gibt im Unternehmen 100 Mitarbeiter, die gratis verköstigt werden.

Arbeiten davon 50 Mitarbeiter in der Fertigung, werden auf die Fertigungskostenstellen (Hauptkostenstellen) 50 % der Kosten der Kantine belastet, das heißt 10.000 €.

Weitere Umlageschlüssel könnten gefahrene km für den Fuhrpark oder Quadratmeter für die Gebäudeinstandhaltung sein.

Dabei liefern in der Regel auch die Hilfskostenstellen untereinander Leistungen, zum Beispiel die Kantine für die Mitarbeiter der Gebäudeinstandhaltung.

Methodik

Das Verfahren für die Weiterverrechnung und Umlage nennt man innerbetriebliche Leistungsverrechnung, mit verschiedenen Methoden wie dem Anbauverfahren, dem Stufenleiterverfahren oder dem Gleichungsverfahren.

Das heißt, im Gegensatz zu den Hauptkostenstellen (wie etwa Einkaufsabteilung, Werkstatt, Montage) werden für die Hilfskostenstellen (zum Beispiel Werkskantine) keine Gemeinkostenzuschlagssätze gebildet, die dann in die Produktkalkulation direkt eingehen.

Vielmehr werden diese Kosten auf die anderen Kostenstellen umgelegt, gehen in deren Zuschlagssätze und damit indirekt in die Produktkalkulation ein.