Investitionsgütermarketing
Investitionsgütermarketing Definition
Investitionsgütermarketing unterscheidet sich stark vom Konsumgütermarketing:
- die Zielgruppe ist nicht der einzelne Verbraucher, sondern der Staat, andere Unternehmen oder öffentliche Institutionen;
- die Produkte und Leistungen, um die es geht, sind nicht Konsumgüter und -leistungen wie Schokoriegel, Schlafanzüge oder Haarschnitte, sondern Investitionsgüter und -leistungen wie Schiffe, Maschinen oder Unternehmenssoftware.
Beispiele
Beispielhafte Situationen für Investitionsgütermarketing:
- ein Maschinenbauer verkauft Industrie-Roboter an einen Automobilhersteller;
- ein Medizingerätehersteller verkauft Dialysegeräte an öffentliche Krankenhäuser;
- ein Bauunternehmer baut Autobahnen und Brücken im Auftrag des Staates.
Merkmale
Aspekte, die beim Investitionsgütermarketing anders sein können:
- hohe Zuverlässigkeit der Produkte verlangt (die EDV von Banken oder Luftfahrtunternehmen darf nicht ausfallen);
- höherer Bedarf an Serviceleistungen (zum Beispiel 24-Stunden-Wartungs- und Reparaturservice für wichtige Maschinen);
- exakte Lieferzeiten (bei Just-in-time-Fertigung oder im Projektgeschäft);
- andere Werbeformate: eher Fachzeitschriften und Messen als Fernsehen und Radio;
- andere Kundenansprache: weniger emotional, eher rational (mit Kosten, Effizienzgewinnen etc. argumentierend);
- hohe Investitionsbeträge mit langdauernden Angebots-, Verhandlungs- und Genehmigungsprozessen;
- direkter Kundenkontakt durch eigene Vertriebsmitarbeiter, die oft großen technischen Sachverstand benötigen;
- oft gemeinsame Entwicklung bzw. kundenspezifische Anpassung.
Abgrenzung zu B2B-Marketing
Investitionsgütermarketing ist nicht identisch mit dem Begriff B2B-Marketing (Business-to-Business-Marketing: „von Geschäft zu Geschäft“). Das B2B-Marketing umfasst auch, wenn beispielsweise Produzenten Konsumgüter an den Einzelhandel vermarkten.
Alternative Begriffe: Industriegütermarketing, Industrielles Marketing, Industriemarketing.