Kopfsteuer
Kopfsteuer Definition
Müsste jeder Einwohner ("Kopf") in einem Land eine Steuer von zum Beispiel 1.000 € zahlen, egal wieviel er verdient, wieviel er hat, wie der Familienstand ist und so weiter, wäre das eine Kopfsteuer.
Einordnung – Vor- und Nachteile
Ökonomen können sich für die Kopfsteuer (theoretisch) begeistern, da sie nicht verzerrend wirkt; der Steuerpflichtige kann nicht durch eine Änderung seines Verhaltens – weniger konsumieren, weniger verdienen – der Steuer entkommen (er kann höchstens auswandern).
Außerdem ist die Kopfsteuer einfach (keine Steuererklärung, Steuerberatung ...).
In heutigen Steuersystemen und auch in der Geschichte gab und gibt es die Kopfsteuer aber nur sehr selten; sie wird zum einen als ungerecht empfunden (sie widerspricht dem Grundsatz, nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit (Leistungsfähigkeitsprinzip) zu besteuern); zum anderen kann man sich fragen, wie hoch die Kopfsteuer sein kann, wenn sie vom Ärmsten bis zum Reichsten jeder auch bezahlen können muss (frühere Regenten haben sich die Frage allerdings nicht gestellt).
Praxisbeispiel
Einige Schweizer Kantone erheben eine als Personalsteuer bezeichnete geringe Kopfsteuer bei natürlichen Personen (ab Volljährigkeit).
Kopfsteuer vs. Pauschalsteuer
Zwischen den Begriffen Kopfsteuer und Pauschalsteuer wird oft nicht unterschieden (und das ist auch in Ordnung).
Hier ist die Kopfsteuer die extremste Form der Pauschalsteuer (alle zahlen dasselbe), Pauschalsteuern könnten dann differenzierter sein: Männer zahlen soviel, Frauen soviel oder nur Menschen unter 50 Jahren zahlen einen pauschalen Betrag und so weiter.