Kostenführerschaft
Kostenführerschaft Definition
Die Kostenführerschaft ist eine der möglichen Wettbewerbsstrategien (neben der Differenzierungsstrategie und der Nischenstrategie), wie sie in den 1980er Jahren von Michael Porter in einer Wettbewerbsmatrix entwickelt wurden.
Entscheidet sich ein Unternehmen für die Kostenführerstrategie, ist das oberste Ziel, die geringsten Kosten im Vergleich zu den Wettbewerbern zu haben.
Alternative Begriffe: Cost Leadership, Preisführerschaft, Preis-Mengen-Strategie.
Gründe für Kostenführerstrategie
Durch die niedrigen Kosten werden günstige bzw. die günstigsten Preise im Markt ermöglicht (Preisführerschaft) und dadurch lassen sich ein hoher Absatz erzielen und hohe Marktanteile gewinnen.
Die niedrigen Kosten stellen eventuell Markteintrittsbarrieren für andere Unternehmen dar und schirmen den Markt vor neuen Konkurrenten ab.
Kostenführerschaft erreichen
Die niedrigen Kosten sind durch entsprechende Maßnahmen sicherzustellen:
- schlanke Fertigung und Organisation,
- Nutzung der Economies of Scale,
- Standardisierung der Produkte, geringere Auswahl, weniger Varianten,
- strenges Kosten-Controlling,
- eher weniger Werbung.
Wenn es für das Unternehmen gut läuft, ist die Kostenführerstrategie wie ein Schwungrad, das sich selbst beschleunigt: der erhöhte Absatz aufgrund niedriger Kosten und Preise bedeutet größere Produktionsmengen, diese führen wiederum zu geringeren Kosten (günstigere Einkaufspreise für Material, Fixkosten wie Entwicklungskosten oder Maschinenabschreibung verteilen sich auf mehr Stückzahlen, die Stückkosten sinken dadurch).
Beispiele
Unternehmen, die die Kostenführerstrategie anwenden, sind in unterschiedlichen Branchen allgegenwärtig: Lebensmitteldiscounter, Bekleidungsketten, Drogeriemärkte, Automobilhersteller, Fluglinien (sogenannte Low-Cost-Carrier).
Kostenführer – bzw. solche, die es sein oder werden wollen –, erkennt man oft an einem begrenzten, standardisierten Angebot (zum Beispiel relativ wenige Produkte im Discounter-Sortiment, wenige Flugzeugtypen und kaum Passagierklassen bei "Billig-Fluglinien", Autos mit wenigen Ausstattungsvarianten und so weiter).
Eine Kostenführerstrategie passt gut zu preissensiblen Märkten wie (in Deutschland) beispielsweise dem Lebensmitteleinzelhandel oder Drogeriemarkt.