Kostenträgerstückrechnung
Definition Kostenträgerstückrechnung
Mittels der auch als Kalkulation bezeichneten Kostenträgerstückrechnung werden
- die Herstellkosten (was kostet die Herstellung eines Produkts, bis es fertig ist) sowie
- die Selbstkosten (was kostet das Produkt insgesamt, das heißt Herstellkosten zuzüglich vor allem auch Vertriebskosten)
eines Produktes – in der Regel je Mengeneinheit (Stückkosten) – ermittelt.
Beispiele
Bei einem Schokoladenhersteller wäre das Ergebnis der Kostenträgerstückrechnung beispielsweise: eine Tafel Vollmilchschokolade hat Herstellkosten von 0,30 € und Selbstkosten von 0,50 €.
Mit den Kosten der Herstellung können Vorratsbestände in der Bilanz bewertet werden (zum Beispiel 100.000 Tafeln zu 0,30 € = 30.000 € Vorratsbestand), mit den Selbstkosten können Entscheidungen getroffen werden ("Wir müssen die Schokolade langfristig für mehr als 0,50 € an den Handel verkaufen, sonst machen wir Verlust."; Festlegung der langfristigen Preisuntergrenze).
Die Kostenträgerstückrechnung ist ein Teil der Kostenträgerrechnung, der andere Teil ist die Kostenträgerzeitrechnung.
Kalkulationsverfahren Übersicht
Je nach Produktsortiment – zum Beispiel nur ein Produkt (ein Schraubentyp) oder einige wenige ähnliche Produkte (zum Beispiel Pizzasorten) oder viele verschiedene Produkte (umfangreiches Süßwarensortiment) – arbeitet die Kostenträgerstückrechnung mit verschiedenen Verfahren, um Kosten auf Kostenträger zuzurechnen:
- Divisionskalkulation,
- Äquivalenzziffernkalkulation oder
- Zuschlagskalkulation (mittels eines Kalkulationsschemas)
sind die gebräuchlichsten (und würden in der Reihenfolge passen).
Mit der Kostenträgerstückrechnung lässt sich
- die Angebotskalkulation als Vorkalkulation (Ermittlung der Herstell- und Selbstkosten im Vorhinein auf Basis von Plankosten, zum Beispiel bei der Planung für das nächste Geschäftsjahr oder der Erstellung eines Angebots für einen Kundenauftrag) oder
- Nachkalkulation (Kalkulation der Herstell- und Selbstkosten im Nachhinein auf Basis von tatsächlichen Istkosten, zum Beispiel für das vergangene Geschäftsjahr, einen Abrechnungsmonat oder auch für einen einzelnen Produktions- bzw. Kundenauftrag)
durchführen.