Leader-Member-Exchange-Theorie

Leader-Member-Exchange-Theorie Definition

Die Leader-Member-Exchange-Theorie (LMX-Theorie) bezieht sich auf die Qualität der Austauschbeziehung (Exchange) bzw. Interaktion zwischen Führungskraft (Leader) und geführten Mitarbeitern (Member).

Austauschbeziehungen

Dabei gibt es zwei Arten von Austauschbeziehung zwischen Führendem und Geführten: die Out- und die In-Group.

Out-Group und In-Group

Out-Group (formal):

  • die Beziehung beruht auf arbeitsrechtlich festgelegten Erwartungen von Führenden und Geführten; jeder macht, was er machen soll;
  • es herrscht eine formale Atmosphäre und zwischenmenschliche Distanz.

In-Group (sozial):

  • die Führungskraft hält eine enge und intensive Beziehung zu einer kleinen Gruppe;
  • der Führende erhält hohe Leistungen, Loyalität, Verbesserungsvorschläge / Kreativität;
  • die Geführten erhalten dafür Informationen, Aufmerksamkeit, Anerkennung, Vertrauen, Vorrechte, Unterstützung, Verantwortung, Karriereförderung.

Entwicklung

Von der Out-Group in die In-Group ist es in der Regel eine über Jahre währende Entwicklung: niemand kommt an seinem ersten Arbeitstag in die In-Group einer Führungskraft; Respekt und Vertrauen müssen erst durch „Taten“ und Verhalten erworben werden.

Und viele bleiben in der Out-Group-Beziehung stehen; es ist aber auch nicht so, dass alle Mitarbeiter bereit und willig sind, in die In-Group zu gelangen; viele wollen einfach ihre Arbeit machen und streben nicht an, im inneren Zirkel zu sein.

Für das Unternehmen (oder allgemeiner: die Organisation) soll es nach der LMX-Theorie im Hinblick auf Produktivität und Leistung vorteilhaft sein, wenn viele und starke In-Group-Beziehungen entstehen.

Fazit

Umgangssprachlich könnte man sagen: nach der LMX-Theorie schart der Chef Getreue um sich, die mehr leisten als sie (arbeitsvertraglich) müssten – und das ist gut für das Unternehmen.

Allerdings können sich andere dadurch auch ausgeschlossen fühlen.