Mengensteuer
Mengensteuer Definition
Bei einer Mengensteuer werden die Einheiten (Mengen, Gewichte, Volumen) mit einem festen Satz (zum Beispiel 50 Cent je Liter oder 10 Cent pro Stück) besteuert, beispielsweise Liter Benzin (Energiesteuer; die frühere Mineralölsteuer) oder kg Kaffee (Kaffeesteuer).
Das heißt, die Mengensteuern fallen unabhängig von den Verkaufspreisen an.
Die Mengensteuer wird in der Regel von den Anbietern erhoben, diese müssen sie an den Staat abführen.
Das Gegenstück zur Mengensteuer ist die Wertsteuer, die in Prozent der Bemessungsgrundlage bemessen wird, wie zum Beispiel die Mehrwertsteuer, die mit einem Prozentsatz auf den Nettopreis aufgeschlagen wird.
Alternative Begriffe: Per unit tax, Stücksteuer.
Nachteil
Aus Sicht des Staates hat das den Nachteil, dass die Steuereinnahmen nicht automatisch mit der allgemeinen Preissteigerung bzw. Inflation mitwachsen; sie müssen im Rahmen von – unbeliebten – Steuererhöhungen aktiv angehoben werden.
Wirkungen
Auf den Gleichgewichtspreis, Angebot und Nachfrage
Wird eine Mengensteuer eingeführt, erhöht das die Grenzkosten der Unternehmen um den Steuerbetrag.
Beispiel
Angenommen, Schokolade wird für 1 € (netto) verkauft, das sei der Gleichgewichtspreis auf dem Schokoladenmarkt.
Wird nun eine Mengensteuer von 0,50 € je 100-Gramm-Tafel Schokolade eingeführt, verteuert das wie andere Kostenfaktoren auch die Grenzkosten der Schokoladenhersteller.
Die Angebotskurve verschiebt sich nach oben, im neuen Marktgleichgewicht wird zu einem höheren Preis weniger verkauft.
Der neue Marktpreis wird zwischen 1 € und 1,50 € liegen, je nachdem wie sensibel die Nachfrage auf Preiserhöhungen reagiert; ein Teil der Mengensteuer wird auf die Konsumenten durch die Preiserhöhung überwälzt.
Auf die Budgetgerade
Die Mengensteuer erhöht den Preis p (bei vollständiger Überwälzung auf den Verbraucher um die Steuer t), dadurch dreht sich die Budgetgerade wie bei einer Preiserhöhung nach innen.