Neutraler Ertrag

Neutraler Ertrag Definition

Neutraler Ertrag ist der (in der Gewinn- und Verlustrechnung verbuchte) Ertrag, der im Rahmen der Kosten-und Leistungsrechnung nicht berücksichtigt wird, da er nichts mit der Produktion und Vermarktung der Produkte (oder Dienstleistungen) des Unternehmens zu tun hat.

Neutrale Erträge umfassen:

  • betriebsfremde Erträge (zum Beispiel erhaltene Dividenden, Zinserträge),
  • periodenfremde Erträge (zum Beispiel erhaltene Gutschriften für das vergangene Geschäftsjahr, Steuererstattungen nach Betriebsprüfung, Auflösung von Rückstellungen) oder
  • außerordentliche Erträge (zum Beispiel ein Veräußerungsgewinn aus einer wesentlichen Beteiligung).

Die neutralen Erträge beziehen sich also nicht auf die eigentliche betriebliche Leistungserstellung, die Umsätze (Absatzleistung), Lagerproduktion (Lagerleistung) und eventuell selbsterstellte Anlagegüter (aktivierte Eigenleistungen, zum Beispiel Maschinen) umfasst; neutrale Erträge werden deshalb nicht in die Leistungsrechnung einbezogen.

Das Gegenstück zum neutralen Ertrag ist der neutrale Aufwand; beide zusammen bilden das neutrale Ergebnis.

Alternative Begriffe: Neutrale Erträge.

Beispiele und Gegenbeispiel

Beispiele für Neutrale Erträge

Beispiel 1: Erträge aus Rückstellungsauflösung

Ein Unternehmen löst im Geschäftsjahr eine Rückstellung für Gewährleistung in Höhe von 100.000 € auf, da diese nicht benötigt wurde.

Dieser Ertrag von 100.000 € ist periodenfremd (da die Rückstellung in einem anderen Jahr mittels Aufwand gebildet wurde) und neutral: das Unternehmen hat hier keine Leistung im Sinne der Kostenrechnung erbracht, keine Produkte hergestellt oder Dienstleistungen für Kunden erbracht.

Beispiel 2: Erhaltene Dividende

Ein Industrieunternehmen erhält aus einem von ihm gehaltenen Aktienpaket eine Dividende in Höhe von 20.000 €.

Dieser Ertrag ist betriebsfremd und neutral: das Unternehmen hat hier keine Leistung ihm Rahmen seines Betriebszwecks (der Herstellung und Vermarktung von Erzeugnissen) erbracht, mit den Produkten oder Dienstleistungen des Unternehmens hat dies nichts zu tun (bei einer Bank oder Geldanlagegesellschaft könnte das anders sein).

Gegenbeispiel

Eine Brauerei produziert und verkauft 1.000 Kisten Bier an einen Supermarkt für 10.000 €.

Dieser Ertrag ist nicht betriebsfremd und nicht neutral, sondern eine betriebliche Leistung im Sinne der Kostenrechnung.