Outpacing-Strategie

Outpacing-Strategie Definition

Die Outpacing-Strategie ist eine hybride Wettbewerbsstrategie, d. h., sie verbindet zwei Porter-Wettbewerbsstrategien: die Differenzierungsstrategie und die Strategie der Kostenführerschaft.

Der bisherige Wettbewerbsvorteil soll dabei erhalten bleiben, die Strategie gewechselt werden.

Beispiel

Ein Unternehmen hat sich eine Position als Qualitätsführer erarbeitet und vertreibt relativ teure Produkte; nun konzentriert es sich darauf, bei gleichbleibend hoher Qualität die Kosten zu senken, um günstiger und damit einem größeren Kundenkreis anbieten zu können – z. B. ein Premium-Autohersteller, der erstmals in das Kleinwagensegment eintritt.

Umgekehrt könnte sich auch ein Kostenführer in der Branche qualitativ nach oben bewegen. Das kann das Produkt selbst oder den Service bzw. allgemeiner den Nutzen für den Kunden betreffen.

Vereinfacht gesagt: gute Qualität zum günstigen Preis ist ein sehr starkes Verkaufsargument. Outpacing bedeutet dann, die Konkurrenz damit hinter sich zu lassen.

Die Outpacing-Strategie ist aber nicht einfach umzusetzen, da sich die beiden zugrunde liegenden Strategien "beißen".

Die Outpacing-Strategie läuft Porter's Verständnis, dass sich ein Unternehmen zunächst klar zwischen den verschiedenen Wettbewerbsstrategien entscheiden und anschließend das ganze Unternehmen auf das Ziel ausrichten muss, zuwider.

Teilweise unterscheidet man noch zwischen sequentiellem und simultanem Outpacing:

Beim sequentiellen Outpacing (sequentiell: hintereinander) wechselt das Unternehmen wie im Beispiel oben zu einem bestimmten Zeitpunkt von der Differenzierungs- auf die Kostenführerstrategie (oder umgekehrt). Das ist dann eine dynamische Strategie, im Gegensatz zu Porter's statischen Wettbewerbsstrategien ("Unser Ziel ist es, der kostengünstigste Anbieter auf dem Markt zu sein." und das gilt für Jahrzehnte).

Beim simultanen Outpacing (simultan: gleichzeitig) hingegen versucht das Unternehmen, gleichzeitig beides – Differenzierung und Kostenvorteile – unter einen Hut zu bringen, z. B. durch Mass Customization (kundenindividuelle bzw. -angepasste Fertigung verbunden mit den Kostenvorteilen einer Massenproduktion).