Paasche-Index
Paasche-Index Definition
Der Paasche-Index ist eine Alternative zum Laspeyres-Index zur Berechnung von Preisänderungen.
Der Paasche-Index beantwortet die Frage: Was kostet der aktuelle Warenkorb (die derzeitig von durchschnittlichen Haushalten konsumierten Güter) zu neuen Preisen im Verhältnis zum aktuellen Warenkorb zu alten Preisen?
Zum Vergleich: der Laspeyres-Index frägt: Was kostet der alte Warenkorb (in früheren Zeiten festgelegt) zu neuen Preisen?
Der Verbraucherpreisindex, mit dem in Deutschland die Inflation gemessen wird, ist ein Laspeyres-Index, also kein Paasche-Index.
Alternative Begriffe: Paasche-Preisindex, Preisindex nach Paasche.
Beispiel
Beispiel: Paasche-Index berechnen
Gegeben seien die folgenden leicht abgewandelten Daten zum Beispiel für den Laspeyres-Index:
Angenommen, der Warenkorb umfasst nur 2 Produkte, nämlich Brot und Butter; die Mengen im Warenkorb seien
- drei 500-gr-Laibe Brote und
- eine 250 gr-Packung Butter.
Die Preise im Basisjahr 01 seien 3 € für ein 500-gr-Brot und 1,50 € für eine 250-gr-Packung Butter.
Im Berichtsjahr 02 wird für den Warenkorb im Jahr 02 ein Verbrauch von 4 (statt 3) Broten angenommen, der Butterverbrauch bleibt unverändert bei 250 gr.
Der Preis für Brot steigt auf 3,50 €, der Preis für Butter auf 1,60 €.
Nun soll anhand dieser Daten der Paasche-Preisindex berechnet werden.
Paasche-Index = (4 × 3,50 € + 1 × 1,60 €) / (4 × 3,00 € + 1 × 1,50 €) = 15,60 € / 13,50 € = 1,155.
Die Preisänderung nach dem Paasche-Index beträgt also gut 15 %.
Hier werden im Zähler der Formel die aktuellen Mengen des Warenkorbs mit den aktuellen Preisen (im Berichtsjahr) bewertet, während im Nenner die aktuellen Mengen mit den alten Preisen (aus dem Basisjahr) bewertet werden. Gezeigt wird somit eine reine Preisänderung (die Mengen in Zähler und Nenner sind gleich).
Der Paasche-Index berücksichtigt also, dass sich im Laufe der Zeit der Warenkorb, der den Konsum der Menschen abbilden soll, ändert.
Und das kann mehrere Gründe haben, unter anderem:
- Verändertes Konsumverhalten und neue Produkte, zum Beispiel mehr vegane Lebensmittel als früher, Computerspiele statt Bücher, Smartphones, Tablets und Apps (gab es früher gar nicht) und so weiter;
- Preisveränderungen bei einzelnen Produkten: wenn der Preis für Reis steigt, wird Reis teils durch Kartoffeln oder Nudeln ersetzt.