Polypol
Polypol Definition
Polypol bezeichnet eine Marktform, bei der viele Anbieter auf viele Nachfrager treffen.
Normalfall / Idealbild
Das Polypol stellt den "Normalfall" von Märkten da; man spricht alternativ auch von vollständiger Konkurrenz bzw. vollkommener Konkurrenz.
Anbieter konkurrieren stark um Kunden, was diesen tendenziell hohe Qualität / Leistung, niedrige Preise und viel Auswahl bringt. Das Polypol ist das Idealbild einer Marktwirtschaft.
Abweichungen
Aber nicht alle Märkte sind Polypole; es gibt auch viele Oligopole (wenige große Anbieter teilen sich einen Markt, etwa den Strom- oder Telekommunikationsmarkt) und – seltener – Monopole (nur ein Anbieter existiert / dominiert).
Zudem ändern sich Märkte: manche waren mal Polypole, durch Firmenübernahmen, Zusammenschlüsse, Marktaustritte usw. haben sich daraus später Oligopole oder gar Monopole entwickelt.
Alternative Begriffe: Bilaterales Polypol, polypolistischer Markt, Wettbewerbsmarkt.
Polypol Beispiel
Beispiele für Polypole
Am Wohnungsmarkt treffen viele (Millionen Menschen) Anbieter (Vermieter) auf viele (Millionen Menschen) Nachfrager (Mieter).
Dasselbe gilt für den Gebrauchtwagenmarkt, der zum Beispiel über Internetportale ("Gebrauchtwagenbörse") mit Millionen Anbietern und Nachfragern abgewickelt wird.
Aber auch wenn "nur" beispielsweise 20 Hersteller das Produkt Butter anbieten und Millionen Konsumenten dieses nachfragen, spricht man von einem Polypol. "Viele" ist also relativ.
Preisbildung bei einem Polypol
Bei einem Polypol ist es für die Anbieter schwierig bis unmöglich, den Preis zu beeinflussen; der Preis wird durch den Markt bestimmt.
Beispiel: Polypol Preisbildung
Ein Anbieter kann das halbe Pfund Butter nicht für 5 € verkaufen, wenn der durchschnittliche Marktpreis bei zum Beispiel 2,50 € liegt.
Er muss sich zumindest an dem Marktpreis orientieren und kann den Preis eventuell durch Werbemaßnahmen unterstützt oder ähnliches geringfügig höher ansetzen.
Der Preis bildet sich nach der volkswirtschaftlichen Theorie als Gleichgewichtspreis auf Basis von Angebot und Nachfrage.