Oligopol
Oligopol Definition
Oligopol bezeichnet eine Marktform, bei der wenige Anbieter sich einen Teilmarkt bzw. eine Branche aufteilen (Angebotsoligopol).
In der Regel ist das gemeint, wenn von Oligopolen die Rede ist.
Gibt es hingegen nur wenige Nachfrager innerhalb einer Branche, spricht man von einem Nachfrageoligopol bzw. Oligopson.
Alternative Begriffe: Oligopolistischer Markt.
Gründe für Oligopole
Das Oligopol kommt vor allem in Branchen mit – zum Beispiel durch die Economies of Scale (Größenvorteile, vor allem geringere Stückkosten bei hohen Mengen) verursachten – starken Konzentrationstendenzen zum Vorschein wie etwa auf den Märkten für Strom, Telekommunikation, Mineralöl oder Lebensmittelhandel.
An diesen Beispielen und den weiter unten sieht man, dass Oligopole keineswegs selten sind, vielmehr einen wesentlichen Teil der Wirtschaft ausmachen – auch wenn Polypole (viele Anbieter konkurrieren um die Kunden, die Anbieter sind Preisnehmer und haben einzeln keinen Einfluss auf die Marktpreise) das Idealbild einer Marktwirtschaft sind.
Oligopol Beispiele
Angebotsoligopol Beispiel
Beispiele für ein Angebotsoligopol
Es gibt weltweit nur 2 Anbieter, die große Passagierflugzeuge herstellen und vermarkten (bei nur 2 Anbietern spricht man auch von einem Duopol).
Es gibt 4 globale, große Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, die auf dem Markt für Abschlussprüfungen (Branchenmarkt) den wesentlichen Anteil des Marktvolumens innehaben.
Nachfrageoligopol Beispiel
Beispiele für ein Nachfrageoligopol
Treffen viele Milchbauern auf nur wenige Großmolkereien, liegt ein Nachfrageoligopol vor.
Dasselbe gilt für den Fall, dass es nur wenige Automobilhersteller gibt, die zum Beispiel PKW-Ledersitze nachfragen.
Das Nachfrageoligopol bezeichnet man auch als Oligopson.
Zweiseitiges / bilaterales Oligopol
Beispiel für ein zweiseitiges Oligopol
Treffen wenige Anbieter großer Passagierflugzeuge auf wenige Fluggesellschaften als Nachfrager, spricht man von einem zweiseitigen oder bilateralen Oligopol.
Modelle für Oligopole
Das Verhalten von Oligopolisten und die Preisbildung auf oligopolistischen Märkten lässt sich mikroökonomisch in verschiedenen Modellen analysieren: