Präferenzen
Präferenzen Definition
Präferenzen im Sinne der Haushaltstheorie sind die Vorlieben bzw. die einer Konsumentscheidung zugrunde liegenden Kriterien eines Konsumenten / Haushalts.
Dabei betrachtet man in der Regel modellhaft Güterbündel mit Mengen von nur einem oder zwei Gütern.
Beispiel
Zum Beispiel könnte das Güterbündel A aus einer Flasche Rotwein, das Güterbündel B aus einer Flasche Weißwein und das Güterbündel C aus einer Flasche Sekt bestehen.
Präferenzen können durch Nutzenfunktionen mathematisch abgebildet werden.
3 Annahmen der Präferenzrelation
Die Präferenzen können geordnet bzw. gewertet werden und für diese sogenannte Präferenzrelation bzw. Präferenzordnung geht man von 3 Annahmen aus:
- Vollständigkeit: alle Güterbündel können miteinander verglichen werden, das heißt, für alle Güterbündel A und B ist entweder A besser/gleich B oder umgekehrt B besser/gleich A (im Beispiel: eine Flasche Rotwein ist besser als oder gleich gut wie eine Flasche Weißwein oder umgekehrt);
- Reflexivität: identische Güterbündel werden mindestens gleich gut eingeschätzt (eine Selbstverständlichkeit);
- Transitivität: wenn A besser/gleich B und B besser/gleich C ist, dann muss auch gelten, dass A besser/gleich C ist, das heißt, wenn der Konsument Rotwein dem Weißwein gegenüber bevorzugt und Weißwein besser als Sekt einschätzt, wird er auch den Rotwein dem Sekt vorziehen.
Quasilineare Präferenzen
Quasilineare Präferenzen liegen vor, wenn die Indifferenzkurven für verschiedene Nutzenniveaus vertikal versetzt sind: die Indifferenzkurven haben eine Form (zum Beispiel eine Kurve oder Gerade) und die verschiedenen Nutzenniveaus werden dadurch dargestellt, dass diese Form nach oben oder unten verschoben wird.
Zur Erinnerung: Indifferenzkurven stellen grafisch Güterbündel (modellhaft bestehend aus 2 Gütern) dar, die vom Haushalt / Konsumenten gleichgewertet werden bzw. ihm den gleichen Nutzen bringen; der Konsument ist indifferent zwischen ihnen, beide sind ihm gleich lieb.
Beispiel: Quasilineare Präferenzen
Quasilineare Präferenzen haben eine Nutzenfunktion der Form:
u(x1,x2) = v(x1) + x2
Dabei steht v(x1) dafür, dass es sich um eine Funktion von x1 handelt, zum Beispiel das Quadrat.
Unsere Nutzenfunktion sei:
u(x1, x2) = x12 + x2
Dabei sei x1 die Menge an Rotwein in Litern und x2 die Menge an Käse in kg.
Jetzt kann man sich ein paar Güterbündel überlegen, die ein Nutzenniveau von zum Beispiel 2 haben:
u(0, 2) = 02 + 2 = 0 + 2 = 2.
Heißt: Kein Rotwein (0 Liter) und 2 kg Käse stiften einen Nutzen von 2.
u(0,5, 1,75) = 0,52 + 1,75 = 0,25 + 1,75 = 2.
Heißt: Ein halber Liter Rotwein und 1.75 kg Käse stiften ebenfalls einen Nutzen von 2.
u(1, 1) = 12 + 1 = 1 + 1 = 2.
Heißt: Ein Liter Rotwein und 1 kg Käse stiften auch einen Nutzen von 2.
Alle 3 Güterbündel stiften einen identischen Nutzen. Daraus ergibt sich die in der Grafik unten eingezeichnete rote Indifferenzkurve.
Dies kann man für ein Nutzenniveau von 3 analog machen, daraus ergeben sich zum Beispiel die 3 Güterbündel: u(0, 3), u(0,5, 2,75) und u(1, 2).
Daraus ergibt sich die in der Grafik unten eingezeichnete blaue Indifferenzkurve.
Die beiden Indifferenzkurven sind lediglich vertikal versetzt.