Nutzen

Nutzen Definition

Der Nutzen (englisch Utility, deshalb oft mit U abgekürzt) ist ein Begriff bzw. ein Konzept aus der Mikroökonomie.

Der Nutzen spiegelt das Maß einer Bedürfnisbefriedigung für den Konsumenten / Haushalt durch den Konsum eines Gutes (im weitesten Sinne, dazu zählen auch ein Kinobesuch oder ein Urlaub) wider.

Der Nutzen bzw. der Wert eines Gutes für Konsumenten ist aber nicht fest, sondern individuell und von den Umständen abhängig.

Beispiel

Beispiel: Nutzen

Sie haben Hunger. Eine Käsesemmel stiftet hier einen Nutzen, indem sie ein Bedürfnis (Hunger) befriedigt. Die Käsesemmel ist Ihnen 2 € wert.

Eine zweite vielleicht auch noch. Danach nimmt der Nutzen ab: Sie sind satt und nicht mehr bereit, 2 € bzw. überhaupt noch Geld für eine weitere Käsesemmel auszugeben.

Dieser sogenannte abnehmende Grenznutzen ist normal: immer mehr vom gleichen (20 Autos, eine 500 qm-Wohnung) bringt immer weniger Nutzen.

Abstraktes Konzept für die Modellierung

Der Nutzen wird als Basiskonzept verwendet, um zum Beispiel Konsumentscheidungen zu modellieren (der Konsument muss sich aufgrund eines beschränkten Budgets zwischen Gütern entscheiden, zum Beispiel den Nutzen einer Käsesemmel mit dem einer Zeitung abwägen).

Der Nutzen ist also zunächst ein abstraktes Konzept. Man kann ihn aber aus den Präferenzen / Vorlieben der Konsumenten erkennen:

Wenn Sie im Supermarkt zum Vanille-Joghurt für 50 Cent greifen und nicht zum Erdbeer-Joghurt für 40 Cent, zeigen Sie, dass Sie mehr dafür auszugeben bereit sind und der Nutzen eines Vanille-Joghurts für Sie höher ist (auch wenn Sie darüber nicht direkt nachdenken).

Man versucht, den Nutzen mathematisch durch eine Nutzenfunktion abzubilden; durch eine Nutzenfunktion wird einem Konsum zum Beispiel von 3 Stück von ... ein konkreter Nutzen – ein Wert – zugeordnet.

Der Haushalt / Konsument präferiert Güterbündel, die im Vergleich zu anderen einen höheren Nutzen(wert) haben.

Und man kann sich schon denken, dass die Preise dazu "passen" müssen; für etwas, das mehr Nutzen stiftet, ist man wohl bereit, mehr zu bezahlen.

Im weiteren spricht man dann von Nutzenmaximierung, Nutzenniveau, Nutzentheorie und so weiter.

Der Nutzen von Gütern ist auch nicht gleichbleibend; Konsumenten geben heute mehr Geld für Kommunikation (Smartphone) und Unterhaltung (Streaming) aus als früher und vielleicht weniger für Statussymbole wie teure Autos.