Indifferenzkurve

Indifferenzkurve Definition

Eine Indifferenzkurve in der Mikroökonomie stellt grafisch alle Güterbündel (modellhaft bestehend aus 2 Gütern) dar, die vom Haushalt / Konsumenten gleichgewertet werden bzw. ihm den gleichen Nutzen bringen.

Der Konsument ist indifferent bezüglich der auf der Indifferenzkurve dargestellten Güterbündel (das eine ist ihm gleich lieb wie das andere; es ist ihm egal, welches der Güterbündel er hat).

Indifferenzkurven sind für jeden Haushalt / Konsumenten, je nach Präferenzen, individuell.

Beispiel

Aufbauend auf dem Beispiel zur Nutzenfunktion; diese war U (x, y) = x + 3 × y mit x für die konsumierte Menge von Gut 1 (zum Beispiel Liter Milch) und y für die konsumierte Menge von Gut 2 (zum Beispiel kg Brot).

So haben beispielsweise folgende Güterbündel dasselbe Nutzenniveau von 9:

  • 9 Liter Milch, kein Brot: U (9, 0) = 9 + 3 × 0 = 9 + 0 = 9
  • 6 Liter Milch, 1 kg Brot: U (6, 1) = 6 + 3 × 1 = 6 + 3 = 9
  • 3 Liter Milch, 2 kg Brot: U (3, 2) = 3 + 3 × 2 = 3 + 6 = 9

Verbindet man alle Punkte, die dasselbe Nutzenniveau bieten, erhält man eine Indifferenzkurve. Für andere Nutzenniveaus (zum Beispiel 10, 11 und 12) können weitere Indifferenzkurven dargestellt werden.

Alternative Begriffe: Nutzenindifferenzkurve.

Beispiel

Beispiel: Indifferenzkurve zeichnen

Die Indifferenzkurve für die obige Nutzenfunktion und das Nutzenniveau in Höhe von 9 ist eine Indifferenzgerade (da die Nutzenfunktion im Beispiel eine lineare Funktion ist):

Indifferenzkurve

Beispiel: bei einem Wert auf der x-Achse von 6 (Liter Milch) ist der Wert auf der y-Achse 1.0 (kg Brot).

Gleichung der Indifferenzkurve

Die Gleichung der Indifferenzkurve für das Nutzenniveau 9 ist: y (x) = 3 - 1/3 × x.

Die Gleichung zeigt den Konsum von y (Brot) in Abhängigkeit vom Konsum von x (Milch) auf einem vorgegebenen Nutzenniveau, zum Beispiel: y (3) = 3 - 1/3 × 3 = 3 - 1 = 2 (bei 3 Liter Milch werden also 2 kg Brot konsumiert, mit einem Nutzenniveau von 9).

Perfekte Substitute und Komplemente

Der Konsument ist bereit, sogenannte perfekte Substitute in einem konstanten Verhältnis zu tauschen, zum Beispiel 1 zu 1.

Beispiel: Perfekte Substitute

Eine dazugehörige Nutzenfunktion wäre U (x1, x2) = x1 + x2.

2 Liter Milch und 2 kg Brot würden einen Nutzen von 2 + 2 = 4 stiften.

Tauscht man eins zu eins einen Liter Milch weniger gegen ein kg Brot mehr, ist der Nutzen konstant 1 + 3 = 4.

Der Konsument möchte sogenannte perfekte Komplemente in einem konstanten Verhältnis konsumieren.

Beispiel: Perfekte Komplemente

Jemand trinkt gerne Radler, Bier oder Limo pur mag er nicht; er konsumiert (und mischt) Bier und Limo in einem konstanten Verhältnis (das ergibt eine L-förmige Indifferenzkurve).

Eine dazugehörige Nutzenfunktion wäre U (x1, x2) = min {x1, x2}.

Das heißt, ein Bier und eine Limo sind ihm genauso lieb – haben mit U (1, 1) = min {1, 1} = 1 denselben Nutzen – wie zwei Bier und eine Limo mit U (2, 1) = min {2, 1} = 1.