Produktionsmöglichkeitenkurve

Produktionsmöglichkeitenkurve Definition

Die Produktionsmöglichkeitenkurve bzw. Transformationskurve zeigt den maximal möglichen Output (Güter), der sich mit gegebenen Inputs (Einsatzfaktoren) erzielen lässt.

Auf eine ganze Volkswirtschaft bezogen zeigt die Produktionsmöglichkeitenkurve an, was eine Wirtschaft bei gegebenem Technologiestand maximal produzieren kann, wenn sie alle Ressourcen effizient nutzt ("mehr ist nicht drin"). Dabei geht es nur um Mengen (Stückzahlen), ohne Bewertung zu Preisen.

Beispiel

Beispiel: Produktionsmöglichkeitenkurve

Der Input bestehe nur in 100 Liter Milch (dazu kämen in Wirklichkeit noch Kapital, Arbeitskraft usw.).

Es werden nur 2 Produkte hergestellt: Butter und Hartkäse. Für 1 kg Butter werden 20 Liter Milch verbraucht, für 1 kg Hartkäse werden 10 Liter Milch verbraucht.

Nun kann man in einer Grafik auf der x-Achse die produzierte Butter in kg und auf der y-Achse den hergestellten Hartkäse in kg abtragen.

Mögliche Output-Kombinationen mit den 100 Liter Milch sind (hier nur mit vollen kg):

  • 0 kg Butter (verbraucht 0 Liter Milch) und 10 kg Hartkäse (verbraucht 100 Liter);
  • 1 kg Butter (verbraucht 20 Liter Milch) und 8 kg Hartkäse (verbraucht 80 Liter);
  • 2 kg Butter und 6 kg Hartkäse;
  • 3 kg Butter und 4 kg Hartkäse;
  • 4 kg Butter und 2 kg Hartkäse;
  • 5 kg Butter und kein Hartkäse.

Zeichnet man die Punkte ein und verbindet sie, erhält man die Produktionsmöglichkeitenkurve (in dem Fall eine Gerade).

Sie zeigt die effizienten Kombinationen: das, was man maximal aus den 100 Liter Milch machen kann.

Produktionsmöglichkeitenmenge

Davon zu unterscheiden ist die Produktionsmöglichkeitenmenge: diese umfasst alle möglichen Kombinationen, die nicht effizient sind, zum Beispiel 1 kg Butter und 2 kg Hartkäse (60 Liter Milch bleiben ungenutzt, die Produktion ist nicht ausgereizt).

Diese ineffizienten Kombinationen befinden sich nicht auf der Produktionsmöglichkeitenkurve (man sagt auch alternativ Produktionsmöglichkeitengrenze), sondern "innerhalb" (in der von der Kurve, x- und y-Achse eingeschlossenen Fläche).

Verschiebung

Stehen mehr Ressourcen (mehr Milch) zur Verfügung oder kommen fortgeschrittene Technologien auf (mit der etwa 1 kg Butter aus nur 15 Litern Milch hergestellt werden kann), verschiebt sich die Produktionsmöglichkeitenkurve nach außen, es kann nun mehr produziert werden. Und umgekehrt (Produktionsmöglichkeitenkurve verschiebt sich nach innen), wenn Ressourcen weniger werden.

In der Regel konkav

In der (volks)wirtschaftlichen Realität ist die Produktionsmöglichkeitenkurve keine Gerade, sondern eine gekrümmte, konkave Kurve (bildlich: wie die Außenlinie eines Kreises im rechten oberen Viertel); das liegt an abnehmenden Grenzerträgen: es muss immer mehr von einem Gut geopfert werden um mehr vom anderen Gut zu erhalten.

Das kann man sich an einem landwirtschaftlichen Beispiel vorstellen:

Angenommen, ein Land baut nur Weizen und Raps an und nutzt dafür die jeweils vorhandenen, geeignetsten Böden vollständig und bestmöglich aus.

Wird jetzt mehr Weizen angebaut, müssen Rapsfelder dafür umgewidmet werden; sie liefern aber pro Flächeneinheit weniger Erträge als die bisher genutzten bestens geeigneten Weizenfelder.

Der Grenzertrag des Weizens nimmt ab; und so ist es generell, wenn zur Ausweitung der Produktion eines Gutes auf schwächere Produktionsfaktoren zurückgegriffen werden muss.