Minimalkostenkombination
Definition
Die Minimalkostenkombination ist die Kombination von Produktionsfaktoren (zum Beispiel 3 Einheiten vom einen und 2 Einheiten vom anderen), mit der eine vorgegebene Outputmenge (zum Beispiel 6 Stück) mit minimalen Kosten hergestellt werden kann.
Beispiel
Produktions- und Kostenfunktion
Produktionsfunktion
Die Produktionsfunktion sei $x = s \cdot t$.
Dabei ist x die Outputmenge (zum Beispiel in Stück oder Liter), s der eine Einsatzfaktor (Arbeitszeit in Stunden) und t der zweite Einsatzfaktor (Maschinenzeit in Stunden).
So könnten beispielsweise mit 6 Arbeitsstunden und 1 Maschinenstunde $6 \cdot 1 = 6$ Outputeinheiten gefertigt werden.
Es gibt hier unzählige weitere Kombinationen, da s und t nicht unbedingt ganzzahlig sein müssen; es ginge also auch beispielsweise s = 2,4 Stunden (144 Minuten) und t = 2,5 Stunden (150 Minuten): x = 2,4 × 2,5 = 6.
Kostenfunktion
Eine Stunde Arbeitszeit kostet 2 €, eine Stunde Maschinenzeit kostet 3 €.
Die Kostenfunktion K ist dann:
K = 2s + 3t
Aufgabe
Es sollen 6 Outputeinheiten hergestellt werden.
Wie ist die Minimalkostenkombination, das heißt, mit welcher Kombination von Arbeits- und Maschinenstunden können die 6 Einheiten am günstigsten gefertigt werden?
Minimalkostenkombination berechnen
Um ein Minimum für die Kostenfunktion zu finden, muss sie abgeleitet und die 1. Ableitung gleich 0 gesetzt werden. Die Kostenfunktion hat zwei Variablen (s und t), das muss auf eine reduziert werden.
Wenn $s \cdot t = 6$ sein soll, dann ist $t = \frac{6}{s}$.
Dies in die Kostenfunktion eingesetzt:
$$K = 2s + 3 \cdot \frac{6}{s} = 2s + \frac{18}{s} = 2s + 18s^{-1}$$.
Die 1. Ableitung der Kostenfunktion nach s gleich 0 setzen:
$$K' = 2 - 18s^{-2} = 2 - \frac{18}{s^2} = 0$$
$$\frac{18}{s^2} = 2$$
$$18 = 2s^2$$
$$s^2 = 9$$
s könnte jetzt rechnerisch -3 oder 3 sein. Eine negative Anzahl von Arbeitsstunden ist sinnlos, die praktikable Lösung für s ist deshalb nur 3.
t ist $\frac{6}{s} = 6/3 = 2$.
Ergebnis und Kontrolle
Mit s = 3 und t = 2 ergibt sich die erwünschte Menge: x = s × t = 3 × 2 = 6.
Die minimalen Kosten, um 6 Einheiten zu fertigen, sind $K = 2 \cdot 3 + 3 \cdot 2 = 6 + 6 = 12$ € mit 3 Arbeits- und 2 Maschinenstunden.
Es gibt also keine andere Kombination, mit der man 6 Einheiten günstiger herstellen könnte.
So würde die Kombination von s = 6 und t = 1 auch eine Menge von 6 × 1 = 6 Einheiten ergeben, die Kosten wären aber höher: $K = 2 \cdot 6 + 3 \cdot 1 = 12 + 3 = 15$.
Bedingungen
Generell gilt:
- Die Minimalkostenkombination ist ein Punkt auf der Isoquante (Kombination aller Produktionsfaktoren, die denselben Output ergeben);
- Im Optimum entspricht die Steigung der Isoquante der Steigung der Isokostenlinie (Kombinationen von zwei Inputs mit denselben Gesamtkosten).