Vermögensstruktur

Definition Vermögensstruktur

Die Vermögensstruktur bezeichnet die Zusammensetzung des Vermögens eines Unternehmens.

Die Vermögensstruktur ist aus der Aktivaseite der Bilanz ersichtlich und zeigt auf, inwieweit

  • das Unternehmen in langfristiges oder kurzfristiges Vermögen investiert hat bzw.
  • wie lange das Kapital gebunden ist.

Mit den Vermögensstrukturkennzahlen kann die Vermögenslage einer Kapitalgesellschaft im Sinne des § 264 Abs. 2 Satz 1 HGB analysiert werden.

Alternative Begriffe: Investitionsanalyse.

Vermögensstruktur und Kapitalbindung

Je kürzer die Kapitalbindung des Vermögens eines Unternehmens ist,

  • desto schneller wird das Vermögen in liquide Mittel umgesetzt (damit sinkt die Gefahr von Liquiditätsengpässen) und
  • desto besser und schneller kann sich das Unternehmen an Änderungen des Absatzes anpassen (z.B.: Vorräte lassen sich leichter zurückfahren als der Maschinenpark).

Die Vermögensstrukturkennzahlen zählen zu den sogenannten vertikalen Bilanzkennzahlen, die Bilanzposten einer Bilanzseite (hier: der Aktivaseite) in ein Verhältnis setzen.

Ein Vergleich bzw. eine Analyse der Kennzahlen der Vermögensstruktur ist wie immer nur innerhalb der Branche sinnvoll: ein Autobauer hat einfach mehr Anlagevermögen (Fabriken, Maschinen, Roboter usw.) als eine Supermarktkette (Regale, Tiefkühltruhen).

Datenquelle der Vermögensstrukturkennzahlen

Die Vermögensstrukturkennzahlen werden entweder bereits in den Jahresabschlüssen (z.B. im Lagebericht) angegeben oder können aus der Bilanz errechnet werden.

Kennzahlen der Vermögensstruktur

Zu den wesentlichen Kennzahlen der Vermögensstruktur zählen die Anlagenintensität (mit den Unter-Kennzahlen Abschreibungsquote, Anlagenabnutzungsgrad, CAPEX und Investitionsquote), die Umlaufintensität (mit den Unter-Kennzahlen Forderungsquote und Vorratsquote) sowie die Liquidität.