Verschuldungsgrad
Verschuldungsgrad Definition
Der Verschuldungsgrad bezeichnet das Verhältnis von Fremdkapital zu Eigenkapital, ausgedrückt in %.
Als Formel: Statischer Verschuldungsgrad = Fremdkapital / Eigenkapital.
Der Verschuldungsgrad stellt eine zur Fremdkapitalquote alternative oder diese ergänzende Kennzahl dar, die über die Kapital- bzw. Finanzierungsstruktur bzw. die Verschuldung eines Unternehmens informiert.
Je höher der Verschuldungsgrad, desto riskanter ist das Unternehmen aufgestellt — allerdings steigert ein hoher Verschuldungsgrad aufgrund des Leverage-Effekts in der Regel die Eigenkapitalrentabilität (Financial Leverage).
Neben dem statischen Verschuldungsgrad gibt es den dynamischen Verschuldungsgrad, der die Schuldentilgungsdauer in Jahren angibt.
Statisch vs. dynamisch
Statisch, da hier 2 Bilanzwerte zu einem Stichtag in Beziehung gesetzt werden.
Der dynamische Verschuldungsgrad hingegen bezieht mit dem Cashflow eine Sromgröße ein.
Alternative Begriffe: Debt equity ratio, Financial leverage, Gearing, Gearing ratio, Grad der Verschuldung, Leverage, Verschuldungskoeffizient.
Verschuldungsgrad Formel
Der Verschuldungsgrad lässt sich mit folgender Formel berechnen:
Verschuldungsgrad = Fremdkapital / Eigenkapital.
Das Fremdkapital umfasst in der Bilanz die Rückstellungen und Verbindlichkeiten.
Teilweise wird im Zähler der Formel als Fremdkapital lediglich das langfristige, zinspflichtige Fremdkapital (zum Beispiel Anleihen, Bankdarlehen) verwendet, während zum Beispiel die kurzfristigen Lieferverbindlichkeiten nicht als Verschuldung betrachtet werden.
Beispiel: Verschuldungsgrad berechnen
Beispiel: Berechnung Verschuldungsgrad
Ein Unternehmen weist in der Bilanz ein Fremdkapital in Höhe von 700.000 € sowie ein Eigenkapital in Höhe von 300.000 € aus. Das Gesamtkapital bzw. die Bilanzsumme betragen 1 Mio. €.
Aktiva | Passiva | ||
---|---|---|---|
Anlagevermögen | Eigenkapital | 300.000 | |
Maschinen | 600.000 | ||
Umlaufvermögen | Fremdkapital | ||
Vorräte | 200.000 | (Langfristige) Kredite | 500.000 |
Forderungen aus L+L | 120.000 | Verbindlichkeiten aus L+L | 200.000 |
Kasse, Bank | 80.000 | ||
1.000.000 | 1.000.000 |
Der Verschuldungsgrad beträgt somit: 700.000 € / 300.000 € = 233 %.
Zusammenhang zwischen Eigenkapitalquote und Verschuldungsgrad
Wenn die durchschnittliche Eigenkapitalquote in Deutschland zwischen 20 % und 25 % liegt, bedeutet dies für den Verschuldungsgrad, dass dieser zwischen 300 % und 400 % liegt.
Bedeutung des Verschuldungsgrads
Bezüglich der Bedeutung eines hohen Verschuldungsgrads sei auf die Ausführungen zu der Fremdkapitalquote verwiesen.
Neben dem hier dargestellten statischen Verschuldungsgrad kommt im Rahmen der Analyse der Verschuldung eines Unternehmens auch der sogenannte Dynamische Verschuldungsgrad zur Anwendung.