Vorratsquote / Vorratsintensität

Vorratsquote Definition

Die Vorratsquote bzw. Vorratsintensität bezeichnet das Verhältnis des Buchwerts der Vorräte zum Gesamtvermögen (der Bilanzsumme).

Die Kennzahl ist unter anderem ein Maßstab für die Kapitalbindung durch die Lagerhaltung, da Unternehmen die Vorräte (vor-)finanzieren müssen.

Alternative Begriffe: Lagerintensität.

Formel für Vorratsquote

Die Formel für die Vorratsquote lautet:

Vorratsquote = Vorräte / Gesamtvermögen.

Interpretation der Vorratsquote

Die Vorratsquote spiegelt einen Teil der Betrachtung der Umlaufintensität wider. Deshalb sei zum einen auf die dortige Erläuterung verwiesen.

Eine hohe / gestiegene Vorratsintensität kann verschiedene Ursachen und Bedeutungen haben:

  • ein hoher Lagerbestand führt zu hohen Lagerhaltungskosten (Kapitalbindung, Raumkosten);
  • das Abverkaufsrisiko steigt mit hohen Lagerreichweiten (Beispiel: 100 Stück auf Lager, 20 werden nur pro Jahr verkauft);
  • rückläufige Umsätze führen zum Lageraufbau;
  • das Unternehmen rechnet mit höheren Verkäufen und bereitet sich darauf vor;
  • das Unternehmen legt Vorräte an, um sich gegen erwartete Engpässe oder Preissteigerungen (zum Beispiel bei Rohstoffen) zu wappnen.

Es gibt also positive und negative Interpretationen; insofern muss man den Ursachen nachgehen. Tendenziell haben Handelsunternehmen (Supermärkte, Baumärkte, Online-Händler) natürlich größere Vorräte und Vorratsquoten als etwa Industrieunternehmen (die dafür mehr Anlagevermögen wie Fabriken oder Maschinen haben).

Beispiel zur Berechnung der Vorratsquote

Beispiel: Vorratsquote berechnen

Zum 31. Dezember 01 liegt für ein Unternehmen folgende Bilanz in T€ (Tausend Euro) vor:

Bilanz zur Berechnung der Vorratsintensität
Aktiva   Passiva  
840 500
   
60 200
40 100
60 200
  1.000   1.000

Der Buchwert der Vorräte zum Bilanzstichtag am 31. Dezember 01 ist 60 T€, das Gesamtvermögen bzw. die Bilanzsumme ist 1.000 T€ (= 1 Mio. €).

Die Vorratsquote beträgt somit 60 T€ / 1.000 T€ = 0,06 = 6 %.