Wirtschaftlichkeit

Definition

Die Wirtschaftlichkeit misst den Ertrag zum Beispiel eines Projekts oder eines ganzen Unternehmens im Verhältnis zum Aufwand.

Die Kennzahl zeigt somit an, wie effizient ein Unternehmen ist: die Wirtschaftlichkeit erhöht sich, wenn die Erträge bzw. Erlöse steigen oder der Aufwand bzw. die Kosten sinken.

Die Wirtschaftlichkeit drückt das Ökonomische Prinzip (das entsprechend auch als Wirtschaftlichkeitsprinzip bezeichnet wird) in Zahlen aus. Danach soll ein bestimmter Output mit minimalem Aufwand erreicht oder mit gegebenen Einsatzfaktoren ein möglichst hoher Output generiert werden.

Sie wird am besten

  • im Vergleich mit anderen Unternehmen oder
  • im Zeitvergleich (zum Beispiel durch Vergleich des Geschäftsjahrs 02 mit dem Geschäftsjahr 01) gemessen, um Verbesserungen der Wirtschaftlichkeit erkennen zu können.

Formel

Wirtschaftlichkeit mit Erträgen und Aufwendungen gemessen

Die Wirtschaftlichkeit lässt sich mit folgender Formel berechnen:

Wirtschaftlichkeit = Ertrag / Aufwand.

Die Rechengrößen Ertrag und Aufwand kommen in dem Fall aus der Finanzbuchhaltung.

Ist die Wirtschaftlichkeit > 1, spricht man von einem wirtschaftlichen Unternehmen.

Mit anderen Worten heißt das: das Unternehmen erzielt einen Gewinn bzw. Jahresüberschuss (der Jahresüberschuss ist der positive Saldo aus Erträgen und Aufwendungen).

Wirtschaftlichkeit mit Erlösen und Kosten gemessen

Alternativ wird die Wirtschaftlichkeit im Rahmen der Kostenrechnung mit den Rechengrößen Erlöse und Kosten wie folgt gemessen:

Wirtschaftlichkeit = Erlöse / Kosten.

Beispiel

Ein Unternehmen stellt im Geschäftsjahr 01 1.000 Fahrräder her, die es für je 1.000 Euro netto verkauft.

Die Erträge (Umsatzerlöse) sind: 1.000 Stück × 1.000 Euro je Stück = 1 Mio. Euro.

In dem Zusammenhang fällt ein Aufwand (für Personal, Material und sonstiges) in Höhe von 800.000 Euro an.

Wirtschaftlichkeit berechnen

Die Wirtschaftlichkeit beträgt 1.000.000 Euro / 800.000 Euro = 1,25.

Die Wirtschaftlichkeit liegt also über 1 — das Unternehmen arbeitet wirtschaftlich.

Interpretation

Erzielt ein vergleichbares Unternehmen den Umsatz in Höhe von 1 Mio. Euro mit einem Aufwand in Höhe von zum Beispiel nur 500.000 Euro, läge die Wirtschaftlichkeit für dieses Unternehmen bei 2 (1.000.000 Euro / 500.000 Euro). Das Unternehmen wäre wirtschaftlicher.

Wirtschaftlichkeit vs. Produktivität

Wirtschaftlichkeit und Produktivität unterscheiden sich dadurch, dass die Produktivität in Mengeneinheiten gemessen wird, während die Wirtschaftlichkeit mit Euro rechnet.

Die Produktivität kann steigen (es werden beispielsweise mehr Produkte pro Mitarbeiter produziert), während die Wirtschaftlichkeit sinkt (zum Beispiel weil die Produktpreise fallen oder die Arbeitskosten steigen).

Beispiel: Wirtschaftlichkeit vs. Produktivität

Das Unternehmen stellt im Geschäftsjahr 02 mit derselben Anzahl von Mitarbeitern und denselben Kosten 1.200 Fahrräder her; das heißt, die Produktivität ist um 20 % gestiegen.

Allerdings sind die Preise für Fahrräder aufgrund des hohen Wettbewerbs auf 600 Euro netto gefallen; der Umsatz beträgt deshalb nur noch 1.200 × 600 Euro = 720.000 Euro.

Die Wirtschaftlichkeit ist: 720.000 Euro / 800.000 Euro = 0,9.

Die Wirtschaftlichkeit liegt unter 1, das Unternehmen ist unwirtschaftlich geworden – obwohl es eine starke Verbesserung der Produktivität erreicht hat.

Wirtschaftlichkeit ist also von äußeren (Preise, Umsätze) und inneren Faktoren (Produktivität, Kostenkontrolle) abhängig.