Deckungsbeitrag

Deckungsbeitrag Definition

Als Deckungsbeitrag bezeichnet man die Differenz zwischen Erlösen und variablen Kosten; der Deckungsbeitrag gibt somit an, wie viel ein Produkt zur Deckung der Fixkosten beiträgt.

Die Formel für den Deckungsbeitrag lautet:

Deckungsbeitrag = Erlöse - variable Kosten.

Kurzbeispiel

Eine Pizzeria verkauft Pizza Margherita für netto 10 Euro.

Die mit der Anzahl der Pizzen schwankenden variablen Kosten für Material (Mehl, Tomatensoße, …) betragen je Pizza 2 Euro; die variablen Kosten für die Fertigungs- bzw. Arbeitszeit des Pizzabäckers betragen 4 Euro je Pizza.

Dann ist der Deckungsbeitrag je Stück bzw. Pizza:

Deckungsbeitrag = 10 Euro - (2 Euro + 4 Euro) = 10 Euro - 6 Euro = 4 Euro.

Von diesem Deckungsbeitrag müssen aber auch noch die Fixkosten (Raumkosten, Abschreibungen für Pizzaofen und so weiter) abgedeckt bzw. bezahlt werden.

Erst wenn der Deckungsbeitrag dafür ausreicht, entsteht ein Betriebsgewinn für das Unternehmen.

Der Deckungsbeitrag ist eines der relevantesten Konzepte in der Kostenrechnungspraxis von Unternehmen.

Mit dem Deckungsbeitrag arbeiten zum Beispiel die Deckungsbeitragsrechnung sowie die Break-Even-Analyse.

Alternative Begriffe: Absoluter Deckungsbeitrag (absoluter DB), Deckungsspanne, Contribution margin (englisch).

Grundidee

Der Deckungsbeitragsbetrachtung liegt folgende Idee zugrunde: der Verkaufspreis muss mindestens die variablen Kosten des Produktes decken; darüber hinaus gehende Beträge liefern einen Beitrag (Deckungsbeitrag) zur Abdeckung der fixen Kosten.

Übersteigt der Deckungsbeitrag die Fixkosten, wird ein Betriebsgewinn erzielt.

Arten von Deckungsbeiträgen

Stückdeckungsbeitrag

Der Deckungsbeitrag lässt sich für eine Einheit bzw. ein Stück berechnen:

Stückdeckungsbeitrag = Verkaufserlös je Stück (Stückerlös) - variable Kosten je Stück

Ist das Ergebnis (wie üblich) über 0, liegt ein positiver Deckungsbeitrag vor. Ist der Wert unter Null, liegt ein negativer Deckungsbeitrag vor: das Unternehmen verliert mit jedem zusätzlich verkauften Stück Geld.

In der Regel wird das Unternehmen Produkte mit negativen Deckungsbeiträgen aus dem Sortiment entfernen. In Ausnahmefällen kann es diese aber trotzdem weiterführen, zum Beispiel um das Sortiment abzurunden.

Gesamtdeckungsbeitrag

Der Deckungsbeitrag lässt sich darüber hinaus für die gesamte Absatzmenge berechnen:

Gesamtdeckungsbeitrag = Stückdeckungsbeitrag × Absatzmenge

Sonderfall: Relativer Deckungsbeitrag

Für manche Betrachtungen ist der sogenannte relative Deckungsbeitrag von Bedeutung.

Beispiel: Deckungsbeitrag berechnen

Beispiel: Berechnung der Deckungsbeiträge

Ein Glühweinstand auf dem Weihnachtsmarkt verkauft den Becher Glühwein für jeweils 2 Euro (Stückerlös). Der Einkaufspreis (variable Kosten) beträgt 1 Euro.

Stückdeckungsbeitrag berechnen

Der Stückdeckungsbeitrag als Differenz zwischen Erlös und variablen Kosten beträgt somit 1 Euro.

Das heißt, jeder verkaufte Becher Glühwein trägt 1 Euro dazu bei, die Fixkosten (zum Beispiel Standgebühr in Höhe von 150 Euro) zu decken.

Deckungsbeitrag in Prozent (Deckungsbeitragsquote / Deckungsbeitragssatz)

Oftmals wird zusätzlich der Deckungsbeitrag in Prozent (im Verhältnis zum Umsatz) berechnet: 1 Euro Deckungsbeitrag / 2 Euro Erlös = 50 % Deckungsbeitragsquote.

Gesamtdeckungsbeitrag berechnen

Der Gesamtdeckungsbeitrag beträgt bei einer angenommenen Absatzmenge von 200 Stück: 200 × 1 Euro = 200 Euro.

Deckungsbeiträge in der Übersicht
    Stück Gesamt
  Umsatzerlöse 2 Euro 400 Euro
- variable Kosten 1 Euro 200 Euro
= Deckungsbeitrag 1 Euro 200 Euro
- Fixkosten   150 Euro
= Betriebsergebnis   50 Euro

Anwendung: Deckungsbeitrag

Break-Even-Analyse

Der Deckungsbeitrag kann zum Beispiel dafür verwendet werden, den Break-Even-Punkt (die Absatzmenge, ab der das Unternehmen Gewinne erzielt) zu berechnen; siehe Definition und Berechnung Break-Even-Analyse.

Welche Produkte liefern welche Erfolgsbeiträge?

Darüber hinaus liefert der Deckungsbeitrag wertvolle Erkenntnisse darüber, welche Produkte oder Produktgruppen viel bzw. wenig dazu beitragen, die Fixkosten zu decken.

Daraus können Maßnahmen für das Sortiment oder die Verkaufsförderung abgeleitet werden; siehe Deckungsbeitragsrechnung.