Teilkostenrechnung
Teilkostenrechnung Definition
Die Teilkostenrechnung erfasst nur Teile der gesamten Kosten, in der Regel die variablen Kosten, und rechnet diese den Kostenträgern (Produkten, Dienstleistungen) zu.
Die Teilkostenrechnung erfordert somit eine Kostenspaltung in
- Fixkosten und
- variable Kosten.
Z.B. ist die Deckungsbeitragsrechnung eine Teilkostenrechnung.
Die auch als Grenzkostenrechnung bezeichnete Teilkostenrechnung dient dazu, Entscheidungen zu treffen, z.B. hinsichtlich der Annahme eines Auftrags oder der Ausgestaltung des Sortiments.
Alternative Begriffe: Teilkostenkalkulation.
Zweck der Teilkostenrechnung
Mittels der Teilkostenrechnung können u.a.
- der Deckungsbeitrag oder
- die kurzfristige Preisuntergrenze
z.B. im Hinblick auf die Entscheidung über eine Auftragsannahme ermittelt werden.
Vorteile und Nachteile der Teilkostenrechnung
Vorteile der Teilkostenrechnung
Mittels der Teilkostenrechnung können Deckungsbeiträge, kurzfristige Preisuntergrenzen sowie der Break-Even-Punkt ermittelt werden.
Die Teilkostenrechnung erlaubt es dadurch auch, Sortimentsentscheidungen (z.B. zugunsten von Produkten mit höheren Deckungsbeiträgen) zu treffen.
Nachteile der Teilkostenrechnung
Die Teilkostenrechnung hat auch gewisse Unzulänglichkeiten:
- keine Ermittlung der Selbstkosten als langfristige Preisuntergrenze für die Produkte des Unternehmens (vgl. Kalkulationsschema).
- für die handelsrechtliche und steuerliche Vorratsbewertung sind Teilkosten nicht ausreichend. Die in § 255 Abs. 2 HGB definierten Herstellungskosten haben eher Vollkostencharakter.
- Eventuelle Missverständnisse z.B. beim Vertrieb: langfristig müssen nicht nur positive Deckungsbeiträge, sondern zumindest die Selbstkosten erzielt werden.
Gegenteil zu Teilkostenrechnung: Vollkostenrechnung
Werden auf die Produkte alle Kosten verrechnet, spricht man von Vollkostenrechnung.