Dividendenrendite

Definition

Die in Prozent ausgedrückte Dividendenrendite gibt an, wie hoch die Dividende (der ausgeschüttete Gewinnanteil für einen Aktionär) im Verhältnis zum Aktienkurs ist.

Während die Dividende sich auf ein Geschäftsjahr bezieht (zum Beispiel die Dividende für das Geschäftsjahr 01, die im Mai 02 in der Hauptversammlung beschlossen und anschließend ausbezahlt wird), schwankt der Aktienkurs täglich, so dass die Berechnung zu jedem Zeitpunkt einen etwas anderen Wert ergibt.

Formel

Dividendenrendite = Dividende / Aktienkurs.

Beispiel

Die Meier AG hat ein Grundkapital in Höhe von 1 Mio. €, das in Nennwertaktien mit einem Nennwert von je 1 € eingeteilt ist (es bestehen also 1 Mio. Aktien).

Im Geschäftsjahr 01 erzielt die Meier AG einen Gewinn (Jahresüberschuss nach Steuern) in Höhe von 2.000.000 €.

Davon sollen wie auch in den bisherigen Jahren 60 % (Ausschüttungsquote) an die Aktionäre als Dividende ausgeschüttet werden.

Dividende berechnen

Die Ausschüttung beträgt in Summe 1.200.000 € (60 % von 2 Mio. €).

Auf jede der 1 Mio. Aktien entfällt eine Dividende in Höhe von 1,20 € (1.200.000 € / 1.000.000 Aktien).

Dividendenrendite berechnen

Der aktuelle Kurswert der Aktie sei 20 €.

Die Dividendenrendite beträgt: 1,20 € / 20 € = 0,06 = 6 %.

Bedeutung

Jemand, der eine Aktie für 20 € kauft (oder sie bereits hat und nicht verkauft, damit auf 20 € verzichtet), erhält also aktuell eine Rendite bzw. Verzinsung von 6 % auf sein Kapital.

Interpretation

Wie andere Renditeberechnungen auch, geht die Dividendenrendite von einer bestimmten Betrachtung aus: das, was der Aktionär als Gewinnbeteiligung erhält, wird ins Verhältnis zu dem gesetzt, was der Aktionär einsetzt, indem er die Aktie (be-)hält und nicht veräußert: der aktuelle Kurswert (und nicht der Preis, zu dem er die Aktie erworben hat).

Die Dividendenrendite ist zum einen davon abhängig, wie viel Gewinn eine Aktiengesellschaft erzielt und zum anderen von der Dividendenpolitik bzw. Ausschüttungsquote: manche Unternehmen behalten ihren gesamten Gewinn ein (zum Beispiel um weiteres Wachstum zu finanzieren) und schütten nichts aus, andere Unternehmen wiederum schütten (nahezu) ihren gesamten Gewinn an die Aktionäre aus.

Eine niedrige Dividendenrendite bedeutet deshalb nicht, dass das Unternehmen wenig Gewinne macht – es schüttet sie eventuell nur nicht an ihre Aktionäre aus (und der Aktionär wird hoffentlich über Wachstum, steigende Gewinne und steigende Aktienkurse entlohnt).

Umgekehrt bedeutet eine Dividendenrendite von beispielsweise 7 %, dass ein Anleger, der eine Aktie erwirbt, eine aktuelle Verzinsung von 7 % auf sein Kapital erhält.

Das ist in der Regel mehr als bei festverzinsten Anlagen; allerdings ist das Risiko natürlich höher: die Dividende ist nicht auf Dauer garantiert und der Aktienkurs und damit das eingesetzte Kapital können zurückgehen.